Venensystem

Das Venensystem umfasst alle Venen, die sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurückführen, einschließlich der Systemvenen des Körpers und der Lungenvenen, die im Gegenzug Blut zum Herzen transportieren. Es gliedert sich in das systemische Venensystem, das Blut aus Kopf, Hals, Rumpf und Gliedmaßen sammelt, sowie in das pulmonale Venensystem des Lungenkreislaufs. Das Pfortadersystem transportiert Blut aus Magen-Darm-Trakt, Milz und Bauchspeicheldrüse zur Leber.

Die Venen lassen sich in tiefe Venen, die meist den Arterien folgen, und oberflächliche Venen in Haut und Unterhaut unterscheiden. Verbindende Perforansvenen ermöglichen den Blutfluss zwischen Oberflächen- und Tiefensystem. Zentrale Strukturen sind die großen Stämme wie Vena cava superior und inferior, Lebervenen, Nierenvenen, Becken- und Beinvenen und die Lungenvenen.

Viele Venen besitzen Ventile, die den Rückfluss verhindern. Die venöse Rückführung wird durch Muskelpumpen, die Atmung und den Gefäßtonus unterstützt, wobei Reservoire ein großes Blutvolumen speichern können.

Klinisch bedeutsam sind Varizen, chronische venöse Insuffizienz, tiefe Bein- oder Beckenvenenthrombosen (DVT) und daraus resultierende Lungenembolien. Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, Alter, Übergewicht, Schwangerschaft und genetische Veranlagung.

Diagnostik erfolgt überwiegend durch Duplex-Doppler-Ultraschall; MRT- oder CT-Venografie kann ergänzend eingesetzt werden. Behandlungen reichen von Kompressionstherapie und Bewegung bis zu interventionellen Verfahren wie endovenöser Ablation, chirurgischer Entfernung oder Stentung verengter Venen. Prävention umfasst regelmäßige Bewegung, Gewichtsmanagement und Kompressionstherapie bei Bedarf.