Unternehmenswerts

Unternehmenswerts ist im Deutschen kein gebräuchlicher Eigenname für einen fest definierten Begriff, wird aber gelegentlich als Genitivform des Unternehmenswerts verwendet. Allgemein bezeichnet der Begriff den wirtschaftlichen Wert eines Unternehmens und dient als zentrale Größe in Bereichen wie Fusionen, Übernahmen, Finanzierung und Nachfolgeregelungen. In der Praxis wird der Unternehmenswert oft mit dem englischen Begriff enterprise value (EV) gleichgesetzt, der den Gesamtwert des Unternehmens am Markt widerspiegelt und typischerweise Eigenkapitalwert zuzüglich Nettoschulden und Minderheitsanteilen umfasst.

Der Unternehmenswert unterscheidet sich vom Eigenkapitalwert. Der EV spiegelt den Wert der gesamten operativen Unternehmung wider, unabhängig von der Kapitalstruktur, während der Eigenkapitalwert nur den Anteil des Eigenkapitals bezeichnet. Die Berechnung des EV erfolgt in der Regel aus dem Equity Value plus Nettoschulden minus Zahlungsmittel bzw. liquide Mittel, wobei Minderheitsanteile sowie andere Positionen berücksichtigt werden können.

Bewertungsmethoden umfassen das Ertragswertverfahren, das Substanzwertverfahren, das Discounted-Cash-Flow-Verfahren (DCF) und das Multiplikatorenverfahren. Beim Ertragswertverfahren werden nachhaltig erzielbare Gewinne herangezogen; beim DCF werden Barwerte zukünftiger freier Cash Flows gebildet; beim Substanzwertverfahren steht das Vermögen abzüglich Verbindlichkeiten im Vordergrund; Multiplikatoren verwenden Kennzahlen wie EV/EBITDA oder EV/Umsatz zum Vergleich mit Referenzunternehmen.

Anwendungsbereiche reichen von Unternehmenskäufen und -verkäufen über Nachfolgelösungen bis zu strategischen Planungen und Finanzierungsentscheidungen. Beeinflussende Faktoren sind Ertragskraft, Wachstumsperspektiven, Risiko, Kapitalstruktur, Liquidität und das allgemeine Marktumfeld. Bewertungsverfahren weisen Unsicherheiten durch Annahmen, Prognosen und Datenqualität auf.