UmweltMedikamentenreduktion

UmweltMedikamentenreduktion bezeichnet Bemühungen, das Freisetzen von Arzneimitteln in die Umwelt zu verringern. Ziel ist es, Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu minimieren, ohne die medizinische Versorgung zu gefährden. Dazu gehören Maßnahmen in Gesundheitssystem, Industrie, Abwasserbehandlung und Abfallwirtschaft, die auf eine Reduktion von Umweltkonzentrationen pharmakologisch aktiver Substanzen abzielen.

Zu den zentralen Handlungsfeldern gehören eine verantwortungsvolle Verschreibungspraxis und das Deprescribing unnötiger Medikamente, Arzneimittelrücknahme- und ordnungsgemäße Entsorgung, sowie Investitionen in grüne Formulierungen und umweltverträgliche Herstellungsprozesse. Auch die Tiermedizin trägt bei, durch Minimierung von Veterinärmedikamenten und tierhaltungsrelevanten Abfällen.

Praktische Maßnahmen umfassen Leitlinien für Verschreibungspraxis, die Förderung der Medikamentenrückgabe in Apotheken, öffentliche Aufklärung über korrekte Entsorgung und die Entwicklung umweltfreundlicherer Arzneistoffe. Gleichzeitig werden Abwasser- und Abfallbehandlung technikseitig verbessert, um verbleibende Spurenstoffe zu reduzieren.

Überwachung und Forschung spielen eine zentrale Rolle: Umweltmonitoring von Arzneimittelwirkstoffen in Gewässern, Erhebungen zu Emissionen aus Abwasser und Tierhaltung sowie ökophysiologische Bewertungen helfen bei risiko- und politikgerechten Entscheidungen.

Politischer Kontext und Herausforderungen umfassen EU- und nationale Initiativen, Kosten, technische Machbarkeit und Datenlücken. Das Konzept orientiert sich am One-Health-Ansatz, der Mensch, Tier und Umwelt verbindet. Beispiele zeigen vorhandene Rücknahmeprogramme, grüne Pharmazie-Forschungsprojekte und Umweltbeobachtung in verschiedenen Ländern.