Arzneistoffe

Arzneistoffe sind chemische Substanzen, die in Arzneimitteln eine therapeutische, prophylaktische oder diagnostische Wirkung entfalten. Sie stellen den eigentlichen Wirkstoff eines Medikaments dar und unterscheiden sich von Hilfsstoffen wie Füll- oder Verdünnungsmitteln. Arzneistoffe können kleine Moleküle, große biologische Substanzen (Proteine, Antikörper) oder rekombinante Biotechnologieprodukte sein.

Sie stammen aus chemischer Synthese, aus natürlichen Quellen oder aus biotechnologischen Herstellungsverfahren. Je nach Struktur und Herstellungsweg werden sie als kleine Moleküle, Biologika oder gentechnisch hergestellte Arzneistoffe eingestuft. Arzneistoffe können je nach Anwendungsgebiet unterschiedlich zusammengesetzt sein und unterschiedliche Darreichungsformen haben.

Der Wirkmechanismus variiert: Arzneistoffe interagieren mit Zielmolekülen wie Enzymen, Rezeptoren oder Nukleinsäuren, um die Funktionsweise von Zellen oder Geweben zu beeinflussen. Therapeutische Bereiche umfassen Analgetika, Antibiotika, Antihypertensiva, Hormone, Krebsmedikamente und Impfstoffe.

Für Arzneistoffe gelten strenge Anforderungen an Qualität, Reinheit, Stabilität und Identität. Sie werden nach Guten Herstellungspraxis hergestellt, in pharmazeutischen Handbüchern und Pharmacopöien standardisiert und von Regulierungsbehörden wie der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) oder der US-amerikanischen FDA geprüft. Der Entwicklungsprozess umfasst Präklinik, klinische Studien und Zulassung, gefolgt von der Überwachung nach der Markteinführung.

Die Sicherheit und das Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden Kernprinzipien. Arzneistoffe können Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Kontraindikationen besitzen; daher ist eine sorgfältige Verschreibung, Dosierung und Therapiekontrolle erforderlich.