Umgebungsklima

Umgebungsklima bezeichnet die klimatischen Bedingungen der Umgebung eines Systems, Prozesses oder Ortes und wirkt als äußerer Rand- bzw. Einflussfaktor. Typische Merkmale sind Temperatur, relative Luftfeuchte, Luftdruck, Gaszusammensetzung der Atmosphäre, Strahlung sowie Wind- und Konvektionsbedingungen. Das Umgebungsklima kann als konstanter oder zeitlich veränderlicher Zustand beschrieben werden und dient oft als externe Bedingung, unter der Wärme- und Stoffaustausch stattfinden.

In der Thermodynamik und im Ingenieurwesen wird das Umfeld häufig als thermisches Reservoir mit festgelegten Eigenschaften betrachtet. Es beeinflusst Energieübertragung (z. B. Wärmeleitung, Wärmestrahlung) und Massenfluss am Rand des betrachteten Systems. Die Unterschiede zwischen Umgebungstemperatur und Systemtemperatur, die Luftfeuchte sowie die Strahlung beeinflussen Materialverhalten, Kondensation, Korrosion und die Zuverlässigkeit technischer Bauteile.

Das Umgebungsklima spielt auch in der Bau-, Umwelt- und Stadtplanung eine zentrale Rolle. Es beschreibt das Mikro- oder Makroklima in Gebäuden, Gärten, Straßenräumen oder urbanen Räumen. Faktoren wie Verschattung, Luftzirkulation, Oberflächenbeschaffenheit und städtische Wärmeinseleffekte bestimmen, wie sich Temperaturen, Feuchte und Komfort vor Ort wahrnehmen lassen.

Messung und Modellierung erfolgen über Messnetze und Sensoren oder durch klimatische Modelle. In Normen und Prüfungen werden oft spezifizierte Umgebungsklimakonditionen festgelegt, um das Verhalten von Produkten, Materialien oder Systemen unter realistischen Randbedingungen zu bewerten.