Systemrahmen

Systemrahmen bezeichnet einen konzeptionellen Rahmen, der die Grenzwerte, den Kontext und die Randbedingungen eines Systems festlegt. Er dient als Referenz für Entwurf, Integration und Abstimmung von Teil Systemen und Bausteinen und sorgt dafür, dass Entwicklung, Implementierung und Betrieb kohärent zusammenwirken.

Zu den Kernelementen gehören Systemgrenze, Funktions- und Nicht-Funktionsanforderungen, Architekturprinzipien, Schnittstellen und Datenaustausch, Datenmodelle, Standards, Sicherheit, Compliance, Lebenszyklusbedingungen, Einsatzumgebung, Ressourcen und Governance. Stakeholder, Anwendungsfälle und Qualitätsziele können ebenfalls aufgenommen werden, um den Rahmen realistisch abzubilden.

Der Systemrahmen grenzt sich von der detaillierten Systemarchitektur ab: Er ist eher ein konzeptioneller, übergeordneter Rahmen als eine konkrete Implementierung. Er bildet die Basis für Architektur- und Designdetails, wird oft durch Modelle wie Kontextdiagramme, Boundary-Diagramme oder Produktlinienarchitektur konkretisiert.

Anwendungsbereiche umfassen IT-Projekte, Mechatronik und Softwareplattformen: In der Softwareentwicklung dient der Systemrahmen der Festlegung von Integrations- und API-Konventionen; in der Mechatronik definiert er die Koordination von Mechanik, Elektronik und Software; in der Forschung dient er der Abgrenzung des Untersuchungs- und Interaktionsraums.

Erstellung und Pflege erfolgen zu Projektbeginn und iterativ während der Entwicklung. Dokumentiert wird der Systemrahmen in Anforderungs-, Architektur- und Designunterlagen. Er dient als Referenz für Überprüfungen, Tests und Validierung sowie für Änderungsmanagement und das Management von Abhängigkeiten.