Störungstyp

Störungstyp bezeichnet in Fachgebieten, die sich mit dynamischen Systemen befassen, eine Klassifikation der Art von Störungen, die ein System beeinflussen können. Er dient dazu, Verhalten, Modellierung und geeignete Gegenmaßnahmen systematisch zu beschreiben.

Im Technischen Umfeld und in der Signalverarbeitung wird zwischen Störungen unterschiedlicher Natur unterschieden. Typische Kategorien sind deterministische Störungen (mit festem Verlauf) und stochastische Störungen (zufällig). Weitere Unterteilungen umfassen periodische versus aperiodische Störungen, additive Störungen (eine Störung wird zum Signal addiert) versus multiplicative Störungen (das Signal wird skaliert oder verfälscht). Auch impulsive Störungen (kurzzeitige Ausreißer) und kontinuierliche Störungen werden verwendet. In der Praxis wird oft zwischen exogenen Störungen (von außen kommend) und endogenen Störungen (im System intern erzeugt) unterschieden.

In der Praxis beeinflusst der Störungstyp die Wahl von Modellierung, Regelungs- und Filterstrategien. In der Regelungstechnik bestimmen die Charakteristika der Störung oft die Robustheit von Reglern sowie die Gestaltung von Zustandsbeobachtern. In der Signalverarbeitung helfen Störungstypen bei der Auswahl von Filter- oder Rekonstruktionsverfahren, zum Beispiel bei Gaussian- oder Salt-and-Pepper-Rauschen. Zeitreihenanalysen verwenden Störungskategorien, um Störkomponenten zu identifizieren und Modelle anzupassen.

In der Medizin oder Psychologie wird der Ausdruck Störungstyp seltener als formaler Begriff verwendet; dort spricht man eher von Unterformen oder Subtypen einer Störung, die unterschiedliche Ursachen, Verlauf oder Behandlung erfordern. Allgemein dient die Typisierung von Störungen der präziseren Beschreibung, Diagnose und Planung von Gegenmaßnahmen.

Der Begriff ist kontextabhängig und kein universelles Klassifikationsschema. Er unterstützt Wissenschaftlerinnen und Ingenieure dabei, Störungen systematisch zu erfassen, Modelle zu spezifizieren und robuste Entscheidungswege zu entwickeln.