Strahlungsheizung

Strahlungsheizung bezeichnet eine Heiztechnik, bei der Wärme überwiegend durch Strahlung von warmen Oberflächen oder Strahlern auf Personen und Gegenstände übertragen wird, statt die Luft signifikant zu erwärmen. Die Wärmestrahlung hängt von der Oberflächentemperatur, dem Emissionsgrad der Oberfläche und dem Abstand zum bestrahlten Bereich ab.

Typische Umsetzungsformen sind Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen, bei denen warmes Wasser oder elektrische Heizfolien die Boden- bzw. Wandoberflächen erwärmen, sowie punktförmige oder lineare Infrarotstrahler, die Decken oder Wände bestrahlen.

Diese Form der Wärmeübertragung ermöglicht eine komfortable Lufttemperatur trotz niedriger Luftzirkulation, was Staubaufwirbelungen reduziert und für Allergiker vorteilhaft ist. Durch niedrige Oberflächentemperaturen lässt sich das System gut mit Niedertemperaturquellen wie Brennwertkesseln, Wärmepumpen oder Solarenergie betreiben.

Zu den Nachteilen zählen eine tendenziell langsamere Reaktionszeit, besonders bei großflächigen Flächenheizungen, sowie höhere Investitionskosten und ein größerer Planungs- und Dämmaufwand. Betriebs- und Wärmeträgerkosten hängen stark von Strom- bzw. Wärmepreis ab.

Strahlungsheizungen finden Anwendung in Neubauten, Sanierungen und in Gebäuden, wo gleichmäßige Oberflächentemperaturen gewünscht sind, etwa Wohnräume, Büros, Einzelhandel, Industriehallen. Sie eignen sich häufig in Kombination mit erneuerbaren Energien und temperierten Estrichen.

Die Effizienz hängt von Dämmung, Emissionseigenschaften der Oberflächen und dem Temperaturmanagement ab. Sicherheitstechnisch sind Oberflächentemperaturen, Abstände zu leicht entflammbaren Materialien und Kindersicherheit zu beachten.