Stauaufkommen

Stauaufkommen bezeichnet im Verkehrsingenieurwesen die Ansammlung von Fahrzeugen in einer Stau- oder Verzögerungssituation. Es umfasst sowohl die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge als auch die räumliche Ausdehnung des Rückstaus, die Länge des Staus sowie dessen Dauer. Stauaufkommen entsteht, wenn die Verkehrsnachfrage die Kapazität der Straße überschreitet. Typische Ursachen sind Engpässe durch Reduzierung der Fahrstreifen, Unfälle, Baustellen, schlechtes Wetter oder starke Nachfragedichte während der Spitzenstunden. Auch Fahrdichte und Unterschiede im Fahrverhalten können Staus provozieren, weil kleine Störungen sich ausbreiten und zu kaskadierenden Verzögerungen führen.

Dynamics: In vielen Modellen bildet sich der Stau als rückwärts gerichtete Staufront, das heißt der Rückstau wandert entgegen der Fließrichtung. Die Größe des Stauaufkommens hängt von der Höhe der Überschreitung der Kapazität, der Anzahl der Fahrspuren, Reaktionszeiten der Fahrer und dem Verkehrsverhalten ab. Messgrößen sind Stauhöhe (betroffene Fahrzeuge pro Kilometer), Staulänge, Stau Dauer, sowie durchschnittliche Verzögerung pro Fahrzeug oder Verkehrsfluss. Datenquellen sind Induktionsschleifen, Mobilfunk- und GPS-Daten sowie Kamerasysteme.

Auswirkungen: Stauaufkommen verursacht Verzögerungen, erhöht Kraftstoffverbrauch und Emissionen, mindert die Zuverlässigkeit von Fahrten und Lieferketten und erhöht das Risiko von Auffahrunfällen sowie sekundären Störungen.

Maßnahmen und Forschung: Verkehrsmanagement wie Rampenregelung, variable Geschwindigkeitsbegrenzung, schnelles Incident-Management sowie Information der Verkehrsteilnehmer können Stauaufkommen verringern. In der Forschung wird das Phänomen in makroskopischen und mikroskopischen Verkehrssimulationen untersucht, mit Fokus auf die Dynamik von Staufronten und die Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen.