Nachfragedichte

Nachfragedichte bezeichnet das Maß der räumlichen oder zeitlichen Konzentration von Nachfrage nach Gütern oder Dienstleistungen. Sie gibt an, wie viel Nachfrage pro Flächeneinheit oder pro Zeiteinheit vorhanden ist, und dient damit als Indikator für die Verteilung von Kaufkraft und Kaufinteresse innerhalb eines Gebiets oder Zeitraums. Im Raumbezug wird häufig die räumliche Nachfragedichte verwendet, um Regionen mit hoher oder niedriger Nachfrage zu identifizieren und Standorte für Einzelhandel, Logistik oder Infrastruktur zu bewerten.

Formen und Berechnung

- Räumliche Nachfragedichte: D_r = Q / A, wobei Q die nachgefragte Menge oder der Umsatz und A die betrachtete Fläche ist (z. B. Einheiten pro Quadratkilometer oder Umsatz pro Quadratkilometer).

- Zeitliche Nachfragedichte: D_t = Q / Δt, wobei Δt der betrachtete Zeitraum ist (z. B. Umsatz pro Tag oder pro Jahr).

- Oft wird zusätzlich die Bevölkerungs- oder Kaufkraftbasierten Standardisierung vorgenommen (z. B. Nachfrage pro 1.000 Einwohner oder pro verfügbare Kaufkraft).

Anwendung

Nachfragedichte spielen eine zentrale Rolle in der Standortplanung, Einzelhandels- und Vertriebsstrategien, Stadt- und Regionalplanung sowie in der Marktforschung. Eine hohe Nachfragedichte kann auf gute Absatzchancen an einem Standort hinweisen, während Regionen mit geringer Dichte potenzielle Standortrisiken markieren.

Daten und Methoden

Datenquellen sind Verkaufsdaten, Marktforschung, Web-Analytics oder statistische Mikrodaten. Methoden reichen von einfachen arithmetischen Berechnungen bis hin zu räumlichen Analysemethoden wie GIS-basierte Dichteschätzung oder Kernel-Dichte-Modelle. Grenzen liegen in der Aggregationseffizienz, Unterschieden in Bevölkerungsstruktur und Kaufkraft sowie der Tatsache, dass Dichte allein nicht das Marktvolumen oder Wachstumspotenzial vollständig abbildet.

Siehe auch: Nachfrage, Marktpotenzial, Kaufkraft, Standortforschung, GIS.