Standortansprüche

Standortansprüche bezeichnet im wirtschaftswissenschaftlichen und juristischen Kontext Aussagen oder Behauptungen, die die Vorteile eines bestimmten Standorts für wirtschaftliche Aktivitäten begründen. Sie beziehen sich typischerweise auf Standortfaktoren wie Infrastruktur, Arbeitsmarkt, Kosten, Regulierung, Verfügbarkeit von Ressourcen oder Lebensqualität und werden sowohl von Unternehmen als auch von Kommunen oder Regionen verwendet.

Im Unternehmenskontext dienen Standortansprüche der Begründung einer Standortwahl oder der Abgrenzung gegenüber Wettbewerbern. Sie spielen eine Rolle im Ausschreibungsprozess, bei Investitionsentscheidungen und in der Standortmarketingkommunikation. Kommunen und Regionen nutzen ähnliche Aussagen, um attraktiv für Investitionen, Ansiedlungen oder Arbeitskräfte zu erscheinen und so Wirtschaftswachstum zu fördern.

Für die Bewertung von Standortansprüchen gelten in vielen Rechtsordnungen Grundsätze der Transparenz und Nachprüfbarkeit. Werbung darf standortbezogene Behauptungen nicht irreführend gestalten; relevante Kriterien müssen korrekt, messbar und verifizierbar sein. In der Praxis werden Standortansprüche oft durch Daten zu Verkehrsanbindung, Verfügbarkeit von Fachkräften, politische Stabilität, Fördermöglichkeiten oder Lebenshaltungskosten untermauert.

Beispiele umfassen Aussagen wie gute Verkehrsanbindung, stabile Energiesicherheit, qualifizierte Arbeitskräfte oder geringe Betriebskosten. Kritiker weisen darauf hin, dass solche Ansprüche je nach Branche, Zeitraum und Methodik variieren können und daher regelmäßig überprüft werden sollten.

Sie hängen eng zusammen mit Standortpolitik, Standortfaktoren und Standortqualität und bilden einen zentralen Bestandteil von Strategien zur Standortentscheidung.