Standardisierungsprozesse

Standardisierungsprozesse sind Verfahren zur Entwicklung, Prüfung und Veröffentlichung von Normen und Standards, die von relevanten Akteuren getragen werden. Ziel ist es, Interoperabilität, Sicherheit, Qualität und Rechtsklarheit zu schaffen und Marktzugang sowie Handel zu erleichtern. Typische Standardsarten umfassen normative Normen, technische Spezifikationen und Leitlinien. Sie finden Anwendung in Produkten, Prozessen, Managementsystemen und Dienstleistungen.

Die Prozesse beruhen auf Konsens und Transparenz. Typische Phasen sind Scoping, Entwurf, Konsensbildung, Abstimmung, Veröffentlichung und anschließende Überprüfung oder Revision. Beteiligte Akteure sind nationale und internationale Standardisierungsgremien (zum Beispiel ISO, IEC, CEN, DIN), Branchenorganisationen, Regierungen, Unternehmen, Wissenschaft und Verbrauchervertretungen. Fragen des Patentschutzes und Lizenzierung (etwa FRAND) können den Einsatz bestimmter Technologien beeinflussen.

Es gibt de jure Normen, die durch Gesetze, Verordnungen oder Verträge verbindlich werden, sowie de facto Standards, die sich durch Marktakzeptanz durchsetzen. Standardisierung dient der Kostensenkung, erleichtert Ex- und Importe, verbessert Qualität und Sicherheit und stimuliert Innovation, kann jedoch zu Kosten, Verzögerungen und Komplexität führen.

Der Standardlebenszyklus umfasst Planung, Entwicklung, Validierung, Veröffentlichung und regelmäßige Überprüfung. Viele SDOs betreiben regelmäßige Revisionen, um Relevanz und Aktualität sicherzustellen. Bekannte Beispiele sind ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und ISO/IEC 27001 (Informationssicherheit).