Sprühverfahrens

Sprühverfahren bezeichnet eine Gruppe von Verfahren, bei denen Flüssigkeiten durch Zerstäubung in feine Tröpfchen umgewandelt und anschließend weiterverarbeitet werden. Ziel ist häufig das Auftragen von Beschichtungen, die Trocknung von Lösungen oder die Freisetzung von Substanzen in Gasströmen.

Grundprinzip ist die Zerlegung einer Flüssigkeit durch eine Düse, eine Blatt- oder Rotationsvorrichtung oder mittels Ultraschall in Tropfen unterschiedlicher Größe. Die Zerstäubung erfolgt in der Regel durch Druckluft, Gas oder durch mechanische Mechanismen.

Zu den wichtigsten Varianten gehören luftunterstützte (oder Luft- und Gas-zusatzgestützte) Zerstäubung, hydraulische Düsen, Ultraschallzerstäubung und Rotationszerstäubung. In der Industrie finden Sprühverfahren breite Anwendung, etwa in der Lack- und Beschichtungsindustrie (Spritzapplikation von Lacken), in der Landwirtschaft (Pflanzenschutzmittel, Düngung), in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie (Spray-Drying, Sprühgranulierung, Aerosols für Inhalation).

Sprühverfahren zeichnen sich durch schnelle Trocknung oder Austrocknung, gute Materialausnutzung und die Möglichkeit, dünne, gleichmäßige Schichten zu erzeugen. Wesentliche Prozessparameter sind Tropfengröße und Verteilung, Viskosität und Oberflächenspannung der Flüssigkeit, Atomisationsdruck, Durchflussrate, Temperatur sowie Luft- oder Gasströme und Absaugung. Nachteile sind Übersprühen, Materialverluste, Emissionen und Gesundheits‑ bzw. Umweltaspekte.

Sprühverfahren können gezielt für Beschichtungen, Trocknung oder Granulierung eingesetzt werden. Neue Entwicklungen konzentrieren sich auf energieeffiziente Düsen, feine Droplet-Größenkontrolle und kontaktlose Prozessüberwachung.