Signalförluster

Signalförluster bezeichnet in der Nachrichtentechnik die Reduktion der Signalstärke oder -qualität während der Übertragung. Sie wird häufig als Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangssignal gemessen und in Dezibel (dB) ausgedrückt. Allgemein gilt: je größer der Verlust, desto geringer die Empfangsleistung oder die Signalqualität.

Ursachen sind vielfältig: Leiterverluste in Kabeln oder Glasfasern durch Absorption und Streuung, Verluste durch Stecker, Adapter und Anschlüsse, Impedanzfehlanpassungen, sowie Streuung und Reflexion an Grenzflächen. Im Funkbereich trägt zusätzlich der Freiraumverlust oder Wegverlust bei, der durch Distanz, Atmosphärenbedingungen und Frequenz beeinflusst wird. Zudem können Rauschen, Interferenzen und Verzerrungen einen scheinbaren zusätzlichen Verlust verursachen.

Zu den typischen Verlustrichtungen gehören der Insertion Loss (Verlust durch das Medium oder Bauteile zwischen Ein- und Ausgang), der Return Loss (Rückflussverlust wegen Impedanzfehlanpassung) sowie frequenzabhängige Dämpfung. In der Optik spricht man oft von Dämpfung pro Kilometer, in Kabelnetzen von dB pro Kilometer.

Die Messung erfolgt in der Regel in Dezibel. Typische Messgeräte sind Netzwerkanalysatoren, Spektrumanalysatoren und TDR-Tests. Zur Minderung von Signalförlusten kommen Verstärker oder Repeater, Impedanzanpassung, hochwertige Verbindungen, Abschirmung, sorgfältige Kabelpfade, sowie Fehlerkorrektur und Equalisierung in digitalen Kanälen zum Einsatz. Ziel ist ein ausreichendes Link-Budget und eine akzeptable Signalqualität am Empfänger.

Signalförluster ist ein zentrales Konzept in Telekommunikation, Netzwerktechnik, Audio- und Videosystemen. Es wird unterschieden von Verzögerungen, die jedoch oft zusammen mit dem Verlust auftreten und die Qualität von Übertragungen beeinflussen.