Atmosphärenbedingungen

Atmosphärenbedingungen beschreibt den aktuellen Zustand der Erdatmosphäre an einem Ort und zu einer Zeit und umfasst physikalische Größen wie Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit, Wind, Wolken, Niederschlag, Strahlung sowie Luftqualität. Sie beeinflussen das Wetter, das Klima und zahlreiche menschliche Aktivitäten.

Zu den zentralen Größen gehören Lufttemperatur, Luftdruck, relative Luftfeuchtigkeit mit Taupunkt, Windgeschwindigkeit und -richtung, Wolkenbedeckung, Sichtweite, Niederschlag und Sonneneinstrahlung. Zusätzlich spielen Konzentrationen von Schadstoffen, Aerosolen und Ozon sowie die Luftdichte eine Rolle. Diese Größen variieren räumlich und zeitlich, abhängig von Breiten- und Lagen, Höhe, Jahreszeit und Tageszeit sowie von lokalen Effekten wie Städten oder Meeresnähe.

Die vertikale Struktur der Atmosphäre führt zu charakteristischen Mustern: Die Troposphäre enthält die meisten Wetterprozesse; in der Standardatmosphäre (ISA) sinkt die Temperatur mit zunehmender Höhe etwa um 6,5 °C pro Kilometer bis zur Tropopause. Der Standardwert an der Oberfläche ist ein Druck von 1013,25 hPa und eine Temperatur von 15 °C; die Luftdichte beträgt ca. 1,225 kg/m³. Diese Referenzprofile dienen der Modellierung.

Messung und Anwendung: Messungen erfolgen mit Thermometern, Barometern, Hygrometrie, Anemometern, Pyranometern, Ceilometern, Radar und Satellitenbeobachtungen. Die ermittelten Atmosphärenbedingungen dienen der Wettervorhersage, der Klimaforschung, der Luftqualität und der Planung von Verkehr, Landwirtschaft und Outdoor-Aktivitäten. Klimabedingungen verändern sich langfristig durch den Klimawandel und beeinflussen Muster wie Temperatur, Niederschläge und Luftfeuchtigkeit.