Setztechnik

Setztechnik bezeichnet die Kunst und Technik des Textsatzes, das systematische Anordnen von Schriftzeichen zu Zeilen, Seiten und Druckerzeugnissen. Sie umfasst Prozesse, bei denen Zeichen aus beweglichen Lettern oder digitalen Glyphen sorgfältig platziert, Abstände festgelegt und der Lesefluss durch Zeilenführung, Silbentrennung und Anpassung von Laufweite optimiert werden. Ziel ist ein gleichmäßiges, gut lesbares Schriftbild und eine effiziente Druckvorstufe.

Historisch entwickelte sich der Satzprozess vom manuellen Handsetzen mit Metalllettern über mechanische Satzmaschinen wie Linotype, Intertype und Monotype im 19. und 20. Jahrhundert bis hin zur Fotocomposition und später zur digitalen Setzung. Mit der Einführung der Druckvorstufentechnik wurden Schriftformate, Spalten und Bilder vor dem Druck vorbereitet. In der Digitalära erfolgt der Setzprozess überwiegend am Computer, wobei Layout-Software, Textverarbeitung und TeX/LaTeX eine zentrale Rolle spielen. Typografische Fachkenntnisse bleiben unverzichtbar, auch wenn die Technologien wechseln.

Wesentliche Aspekte der Setztechnik sind Schriftwahl, Laufweite, Zeilenabstand, Spationierung (Tracking), Kerning, Ligaturen sowie Silbentrennung und die präzise Ausrichtung von Tabellen und Abbildungen im Seitenbild. Die Satzaufbereitung umfasst auch die Integration von Grafiken, Farben und Bildtexten. Qualitätsmaßstäbe orientieren sich an Lesbarkeit, Gleichmäßigkeit der Zeichenabstände und einer konsistenten Druckvorstufe.

Heute wird Setztechnik überwiegend digital umgesetzt. Dennoch bilden die Prinzipien der Typografie und der Satztechnik die Grundlage professionellen Layouts in Verlagen, Zeitungen, Werbung und Webanwendungen und werden in Ausbildungsgängen der Druck- und Medienberufe vermittelt.