Satzmaschinen

Satzmaschinen sind Geräte, die zur Satzherstellung von Texten für den Druck verwendet wurden. Historisch bezeichnet der Begriff insbesondere mechanische und später elektromechanische Systeme, mit denen Texte automatisch gesetzt und teilweise gegossen wurden. Sie ersetzten weitgehend den manuellen Setzprozess und erhöhten Geschwindigkeit, Effizienz und Konsistenz in Verlagen, Zeitungen und Buchdruck.

Zu den einflussreichsten Systemen gehören Linotype, Monotype und Intertype. Die Linotype-Maschine, 1884 von Ottmar Mergenthaler entwickelt, gießt eine komplette Zeile Text in einem Arbeitsgang und liefert eine fertige Drucktafel. Monotype arbeitet mit einer Tastatur, die einzelne Zeichen auswählt, die zu einer Zeile zusammengesetzt und als eine Slug gegossen werden; so konnte eine größere Schriftvarianz genutzt werden. Intertype bot ein vergleichbares Zeilengießsystem und diente als weltweiter Konkurrent von Linotype. Daneben kamen weitere Maschinen wie der Ludlow Typograph für kleinere Sätze zum Einsatz.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte sich zunehmend Phototypesetting durch, bei dem Texte auf Photopapier erzeugt wurden, statt Metallzeilen zu gießen. Ab den 1980er Jahren führten digitale Typesetting- und Desktop-Publishing-Lösungen schrittweise zur Ablösung der Satzmaschinen im regulären Druckbetrieb.

Heute gelten Satzmaschinen vor allem als historisches Erbe. Sie sind Gegenstand von Museen, Sammlungen und Fachstudien und haben die Entwicklung der modernen Typografie maßgeblich vorbereitet.