Sekundärdatenbanken

Sekundärdatenbanken sind Sammlungen von Daten, die primär für andere Zwecke erhoben oder erstellt wurden und anschließend für neue Fragestellungen wiederverwendet werden. Im Gegensatz zu Primärdatenbanken enthalten sie Daten, die nicht speziell für das aktuelle Forschungsprojekt erhoben wurden. Sie dienen der analytischen Arbeit, dem Benchmarking sowie der historischen Betrachtung von Trends.

Zu den typischen Formen gehören bibliografische Datenbanken (wissenschaftliche Zitationen), statistische oder administrative Sekundärdatenbanken (Zeitreihen, Register, Unternehmens- und Haushaltsdaten), sowie fachspezifische Register wie Gesundheitsdaten, Patente oder Bildungsdaten.

Der Zugang variiert: öffentlich verfügbare Open Data, lizensierte kommerzielle Datenbanken oder strenge Nutzungsvereinbarungen. Daten sind oft gut dokumentiert (Metadaten, Variablenbeschreibungen), doch Aktualität, Abdeckung und Herkunft können eingeschränkt sein.

Bei der Nutzung ist die Vergleichbarkeit zentral: Unterschiede in Definitionen, Erhebungsmethoden oder Zeitpunkten erfordern Harmonisierung, Bereinigung und gegebenenfalls Datenverknüpfungen. Sekundärdaten ermöglichen breite Stichproben, historische Tiefe und geringeren Erhebungsaufwand, aber sie geben keine Kontrolle über die Datenerhebung.

Wichtige Aspekte sind Qualität, Bias, Datenschutz und Ethik. Rechtsgrundlagen wie Datenschutzgesetze verlangen Anonymisierung, Datenzugangsvereinbarungen und verantwortungsvolle Nutzung sensibler Informationen.

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