Schulordnungen

Schulordnungen sind verbindliche Regelwerke, die von einer Schule oder den zuständigen Schulbehörden festgelegt werden, um das Zusammenleben zu ordnen, den Unterrichtsbetrieb sicherzustellen und die Rechte und Pflichten aller Beteiligten zu schützen. Sie dienen der Schaffung eines sicheren, fairen und lernförderlichen Umfelds und schaffen Transparenz über Erwartungen, Verfahren und Konsequenzen.

Zu den typischen Inhalten gehören Teilnahme- und Pünktlichkeitsregeln, Dresscode, Verhaltensregeln im Unterricht, Nutzungsbestimmungen für elektronische Geräte und das Internet, Maßnahmen gegen Mobbing und Diskriminierung, Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften, Regelungen zum Schulbesitz und zur Nutzung von Einrichtungen, Prüfungs- und Leistungsregeln, sowie Hinweise zu Datenschutz und Informationspflichten gegenüber Erziehungsberechtigten. Ergänzend regeln Schulordnungen oft das Verfahren bei Verstößen, die möglichen Sanktionen (z. B. Ermahnungen, Nacharbeit, Nachsitzen, Haus-/Schulordnungen, zeitweise Ausschluss vom Unterricht) und den Ablauf von Beschwerden oder Widersprüchen. Viele Regelwerke enthalten außerdem Bestimmungen zur Mitsprache der Schulgemeinschaft, etwa durch Schülervertretungen, sowie Inklusions- und Förderaspekte.

Rechtlich basieren Schulordnungen in Deutschland auf den jeweiligen Landesschulgesetzen und dort geltenden Bildungsplänen; sie müssen mit übergeordnetem Recht vereinbar sein und die Grundrechte beachten. Schulen prüfen und überarbeiten ihre Schulordnungen regelmäßig, oft in Abstimmung mit Eltern- und Schülervertretungen. Die Durchsetzung erfolgt in der Regel durch Lehrkräfte und Schulleitung nach festgelegten Verfahren, mit klaren Beschwerdewegen und Rechtschutzmöglichkeiten.

Der Begriff unterscheidet sich teils von der Hausordnung, die mehr den Tagesbetrieb und die Nutzung von Gebäuden regelt; Schulordnungen geben den umfassenderen Rahmen für das schulische Handeln und Meltung an.