Schilddrüsenstörungen

Schilddrüsenstörungen umfassen Erkrankungen der Schilddrüse, einer endokrinen Drüse im unteren Halsbereich, die T3 und T4 produziert. Die Hormone beeinflussen Stoffwechsel, Körpertemperatur, Herzfunktion und Wachstum. Die Aktivität wird durch das Feedbacksystem mit TSH aus der Hirnanhangsdrüse reguliert. Störungen entstehen durch Unter- oder Überproduktion, Autoimmunprozesse, Entzündungen, Knoten oder Strahlungseinflüsse.

Hypothyreose ist eine Unterfunktion der Schilddrüse. Ursachen sind häufig Hashimoto-Thyreoiditis oder operative/reparative Eingriffe. Typische Beschwerden sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfinden und verlangsamte Herzfrequenz. Die Diagnostik basiert auf erhöhter TSH-Konzentration und reduziertem freiem T4. Behandlung: lebenslange Substitution mit Levothyroxin, individuell dosiert und regelmäßig kontrolliert.

Hyperthyreose ist eine Überfunktion. Ursachen umfassen Morbus Basedow, entzündliche Thyreoiditiden oder autonome Knoten. Symptome sind Gewichtsverlust, schnelle Herzfrequenz, Nervosität, Wärmeempfinden und Schlafstörungen. Labor: niedriger TSH, erhöhtes freies T4/T3; TRAK-Antikörper bei Basedow. Bildgebung: Ultraschall, Szintigraphie. Behandlung: Thionamide (z. B. Methimazol) zur Hemmung der Hormonsynthese, Radiojodtherapie oder chirurgische Entfernung von Knoten bzw. der Schilddrüse je nach Befund.

Schilddrüsenknoten sind häufig und meist gutartig. Verdächtige oder kalte Knoten erfordern Feinnadelbiopsie. Bei Karzinom erfolgt Thyreoidektomie mit ggf. zusätzlicher Radiojodtherapie und onkologischer Nachsorge.

Entzündliche Schilddrüsenerkrankungen umfassen Hashimoto-Thyreoiditis (häufig Autoimmunhypothyreose) und akute/subakute Threoiditis. Jodmangel ist in bestimmten Regionen relevant. Der Verlauf ist oft chronisch; viele Patienten benötigen eine lebenslange Behandlung oder regelmäßige Hormonwertkontrollen.