SCADAPlattformen

SCADA-Plattformen (Supervisory Control and Data Acquisition) sind integrierte Softwareumgebungen zur Überwachung und Steuerung industrieller Prozesse. Sie sammeln Daten von Feldgeräten wie Sensoren, Messgeräten und PLCs/RTUs, verarbeiten Ereignisse, führen Steuerbefehle aus und ermöglichen die Visualisierung in Form von HMI-Dashboards, Alarmen, Trends und Berichten. Eine SCADA-Architektur umfasst typischerweise Field-Komponenten (Geräte und Protokolle wie Modbus, DNP3, OPC UA), einen SCADA-Server, Historischer Speicher, Client- oder Thin-Clients für Operatoren, Alarm- und Ereignismanagement sowie Sicherheits- und Archivfunktionen. Moderne Plattformen unterstützen Edge Computing, Cloud-Optionen und hybride Bereitstellung.

Wichtige Merkmale sind Echtzeit-Überwachung, condition-based monitoring, Historisierung, Alarmierung mit Prioritäten, Ereignissteuerung und Automatisierungslogik, oft durch Skripting oder integrierte Rule-Engines. Integrationen mit ERP/MMES-Systemen und IIoT-Plattformen ermöglichen erweiterte Analytik und datengetriebene Optimierung. Interoperabilität wird durch offene Standards wie OPC UA, Modbus, DNP3 und IEC 60870-5 gefördert.

Typische Einsatzbereiche sind Energieversorgung, Wasser- und Abwassermanagement, Fertigung, Öl und Gas sowie Transportinfrastruktur. SCADA-Plattformen gibt es als On-Premises-Lösungen, als Cloud- oder Hybridangebote; einige Anbieter bieten auch Edge-Gateway-Funktionalitäten.

Sicherheitsaspekte umfassen Mehrfaktorauthentifizierung, rollenbasierte Zugriffe, Netzwerksegmentierung, sichere Fernwartung und regelmäßige Patch- und Backup-Strategien. Die Auswahl einer SCADA-Plattform hängt von Prozesskomplexität, Skalierbarkeit, Integrationsbedarf, Verfügbarkeit und Sicherheitsanforderungen ab.