Rückenstreckung

Rückenstreckung bezeichnet die Bewegungsrichtung, bei der die Wirbelsäule im sagittalen Ebenen rückwärts bewegt wird, also eine Streckung gegenüber der Beugung (Flexion). Funktionell reduziert die Rückenstreckung die kyphotische Krümmung der Brustwirbelsäule oder verstärkt die lordotische Krümmung der Lendenwirbelsäule. Sie spielt eine zentrale Rolle bei aufrechter Haltung, Aufrichten aus Vorbeugen und kraftvollen Bewegungen im Sport.

Die Hauptmuskeln, die an der Rückenstreckung beteiligt sind, sind die autochthone Rückenmuskulatur, insbesondere der Musculus erector spinae (iliocostalis, longissimus, spinalis) sowie tiefere Muskeln wie der Musculus multifidus und unterstützend der Musculus quadratus lumborum und Gesäßmuskulatur. Auch die Hüftstrecker beeinflussen das Bewegungsgeschehen über Beckenpositionierung.

Rückenstreckung kann aktiv durch muskuläre Anspannung oder passiv durch externe Kräfte erfolgen. In Training und Rehabilitation werden kontrollierte Rückenstreckungsübungen eingesetzt, um Kraft, Stabilität und Haltung zu verbessern. Typische Übungen sind Rückenstreckungen auf dem Boden oder auf Geräten, statische Isometrien und funktionelle Hebe- und Aufrichtbewegungen.

Klinisch relevant sind Überlastungen, muskuläre Dysbalancen und degenerative Veränderungen, die Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen können. Bei akuten Beschwerden oder neurologischen Symptomen sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden. Vorsicht ist geboten bei übermäßiger oder schmerzhafter Hyperextension; Belastungssteigerung sollte individuell dosiert und gegebenenfalls physiotherapeutisch begleitet werden.