Reflektivität

Reflektivität, auch Reflektivität genannt, bezeichnet die Eigenschaft, sich auf sich selbst zu beziehen, sich selbst zu beobachten oder auf eigene Ergebnisse zu beziehen. Der Begriff wird in verschiedenen Wissensfeldern verwendet und beschreibt im Kern einen Prozess der Selbstbeobachtung, Selbstreflexion oder Rückkopplung zwischen Wahrnehmung, Annahmen und Handlungen. In der Praxis dient Reflektivität der Transparenz, Kritikfähigkeit und der Berücksichtigung von Kontext, Subjekten und Machtverhältnissen.

In der Mathematik und Logik beschreibt Reflexivität eine Eigenschaft von Relationen. Eine Relation R auf einer Menge A ist reflexiv, wenn jedes Element x in A zu sich selbst in Beziehung steht, also xRx gilt. Reflexivität ist eine der grundlegenden Eigenschaften von Relationen, neben anderen wie Transitivität oder Antisymmetrie.

In den Sozialwissenschaften spielt Reflektivität eine zentrale Rolle in Forschungsmethoden: Forscher prüfen, wie ihre Vorannahmen, Werte und soziale Positionen die Datenerhebung, Analyse und Interpretation beeinflussen. Reflexive Ansätze betonen das Subjektive, die Kontextabhängigkeit der Ergebnisse und die Rolle der Wissenschaftler im Untersuchungsfeld. Theorien der reflexiven Modernisierung, etwa von Ulrich Beck, thematisieren, wie moderne Gesellschaften ihre eigenen Strukturen hinterfragen.

In der Ökonomie bezeichnet Reflexivität das Phänomen, dass Erwartungen und Überzeugungen von Marktteilnehmern die zugrunde liegenden Faktoren beeinflussen können, was Rückkopplungsschleifen erzeugt. Der Begriff wird oft mit dem amerikanischen Investor George Soros assoziiert, der betont, dass Wahrnehmung Marktprozesse beeinflussen kann. In der Sprachwissenschaft bezeichnet Reflexivität Sprachformen, die auf Sprache selbst verweisen oder metasprachlich auftreten, etwa reflexive Personalpronomen oder metasprachliche Äußerungen.

Siehe auch Selbstbezug, Selbstreferenz, Metareferenz.