Prozessinfrastruktur

Prozessinfrastruktur bezeichnet die Gesamtheit der Strukturen und Ressourcen, die die Planung, Ausführung, Überwachung und Optimierung von Geschäftsprozessen ermöglichen. Sie umfasst organisatorische, informationstechnische und technische Ebenen und dient als Rahmen für Prozessmodelle, Governance, Datenflüsse und Integrationen.

Zu den zentralen Bausteinen gehören Prozessarchitektur und -modelle (z. B. BPMN, Wertstromanalyse), IT-Systeme (ERP, MES, CRM, BPM-/Workflow-Engines, Robotic Process Automation), Daten- und Integrationsschicht (Datenmodelle, APIs, Stammdatenmanagement, Data Governance), Infrastruktur (Server, Netzwerke, Cloud, Sicherheit) sowie Governance und Standards (Prozesseigentümer, Richtlinien, Compliance, Risikomanagement). Zusätzlich sind Kompetenzen und Organisation relevant, wie Rollen, Schulungen, Change Management sowie Dokumentation und Versionskontrolle.

Funktionen der Prozessinfrastruktur sind Ausführung und Orchestrierung von Prozessen, Monitoring und Analytics (KPIs, Dashboards) sowie kontinuierliche Verbesserung und Optimierung (Lean, Six Sigma). Die Infrastruktur ermöglicht Interoperabilität zwischen Anwendungen und Datenquellen, unterstützt Automatisierung und bietet Transparenz entlang des Prozessflusses.

Anwendungsbeispiele finden sich in Produktion und Logistik (Auftragseingang, Materialfluss, Nachverfolgung) sowie in Dienstleistungen (Kundendienst, Vertragsmanagement, Compliance-Prozesse).

Im Kontext von Business Process Management und digitaler Transformation ist die Prozessinfrastruktur zentral für Effizienz, Flexibilität, Skalierbarkeit und Governance. Relevante Risiken umfassen Datenschutz, Sicherheit, Abhängigkeiten von Systemen und Versionsstände.