Integrationsschicht

Integrationsschicht bezeichnet in der Softwarearchitektur eine Abstraktions- und Funktionsschicht, die die Vernetzung verschiedener Anwendungen, Systeme und Datenquellen ermöglicht. Sie fungiert als Vermittler zwischen der Anwendungslogik und den Backend-Systemen, übernimmt die Aufnahme, Transformation und Weiterleitung von Daten sowie die Koordination von Geschäftsprozessen über Systemgrenzen hinweg.

Zu den zentralen Aufgaben der Integrationsschicht gehören das Routing von Nachrichten, die Protokoll- und Formattransformation (zum Beispiel von REST oder SOAP zu JMS oder AMQP), die Orchestrierung von Geschäftsprozessen sowie die Aggregation und Synchronisation von Daten. Sie gewährleistet zudem Sicherheit, Authentifizierung und Autorisierung, Logging, Monitoring, Fehlerbehandlung und Retry-Mechanismen, um eine zuverlässige Integration sicherzustellen.

Typische Komponenten einer Integrationsschicht umfassen Enterprise Service Bus oder Message Broker zur Vermittlung und Entkopplung von Systemen, API-Management und API-Gateways zur standardisierten Bereitstellung von Schnittstellen, Adapter oder Konnektoren zu Spezialsystemen, Data-Integrationswerkzeuge wie ETL/ELT-Tools sowie Datenformate und Transaktionssteuerung. Oft kommen auch Orchestrierungs- oder Choreografiefunktionen zum Einsatz, um komplexe Geschäftsprozesse über mehrere Dienste hinweg zu koordinieren.

Der Einsatz einer Integrationsschicht bietet Vorteile wie Entkopplung der Systeme, zentrale Governance, Skalierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Integrationslogik. Herausforderungen sind zusätzliche Komplexität, Latenz, Sicherheitsanforderungen und der Pflegeaufwand der Schnittstellen. In modernen Architekturen wandern Teile der Integrationsschicht häufig in API-first- oder Event-getriebene Muster, wobei API-Gateways, Service Meshes oder Event-Bussen eine zentrale Rolle spielen.