Prozessgruppen

Prozessgruppen sind ein Baustein der Geschäftsprozesssteuerung, mit dem sie einzelne Prozesse zu thematisch kohärenten Clustern zusammengefasst werden. Sie dienen der Strukturierung einer Prozesslandschaft und ermöglichen eine übersichtliche Zuordnung nach Funktionsbereich, Wertschöpfungsstufe oder Geschäftsdomäne. In vielen Ansätzen werden Prozessgruppen auch als Prozessfamilien bezeichnet und dienen als logische Einheiten zur Governance und Dokumentation.

Zweck ist die Verbesserung von Transparenz, Steuerung und Standardisierung. Jede Gruppe hat in der Regel einen Prozessverantwortlichen, definiert Schnittstellen zu anderen Gruppen und bearbeitet gemeinsame Kennzahlen, Methoden und Vorgaben. Gruppen können Kernprozesse, Unterstützungsprozesse und Managementprozesse umfassen und sich an Wertströmen oder organisatorischen Bereichen orientieren.

Entstehung und Pflege erfolgen durch Mapping der Wertschöpfung, Festlegung von Gruppenbezeichnungen, Zuordnung einzelner Prozesse zu Gruppen und Festlegung von Verantwortlichkeiten. Wichtig ist eine klare Abgrenzung der Gruppen, um Überschneidungen zu vermeiden, sowie regelmäßige Überprüfungen, um die Struktur an Veränderungen anzupassen.

Zu den Vorteilen zählen klare Verantwortlichkeiten, leichter Zugriff auf Kennzahlen, bessere Abstimmung von Verbesserungsinitiativen sowie eine konsistente Prozessdokumentation. Herausforderungen sind uneinheitliche Grenzziehungen, Änderungsmanagement und der Erhalt der Gruppenkonsistenz bei organisatorischen Umstrukturierungen.

Im Allgemeinen sind Prozessgruppen eng mit Begriffen wie Prozesslandschaft, Prozessowner, KPIs und Process Mining verbunden. Unterschiedliche Frameworks verwenden unterschiedliche Bezeichnungen, wobei Prozessgruppe und Prozessfamilie oft synonym genutzt werden.