Prozessbeziehung

Prozessbeziehung bezeichnet in deutschsprachigen Texten die Beziehung oder Interaktion zwischen Prozessen in einem System. Sie beschreibt, wie Prozesse einander beeinflussen, wechselseitig Abfolgen steuern oder über Schnittstellen miteinander kommunizieren, um Gesamtergebnisse zu ermöglichen oder zu verhindern.

In der Betriebs- und Organisationswirtschaft wird der Begriff oft im Zusammenhang mit Prozessmanagement, Prozessmodellierung und Workflow-Design verwendet. Typische Aspekte sind Abhängigkeiten, Schnittstellen, Eingaben und Ausgaben, Übergaben zwischen Teilprozessen sowie die Unterscheidung zwischen Orchestrierung und Choreografie von Prozessen.

In der Informatik und Systemtechnik bezieht sich Prozessbeziehung auf Interprozesskommunikation, Synchronisation, Ressourcenteilung und die hierarchische Verknüpfung von Prozessen (z. B. Eltern-Kind-Beziehungen). Sie wird in Betriebssystemen, verteilten Systemen und der Prozessautomatisierung behandelt und dient der Gewährleistung von Konsistenz und Effizienz im Systembetrieb.

Im juristischen Bereich kann der Begriff auch auf die Beziehung zwischen Verfahrensbeteiligten oder Prozessbeteiligten in einem Rechtsstreit hinweisen, etwa darauf, wie Klage, Verteidigung und gerichtliche Abläufe interagieren. Hier können Abläufe, Zuständigkeiten und Rechtsfolgen durch Prozessbeziehungen mitbestimmt werden.

Der Begriff ist fachübergreifend und kontextabhängig. Wichtig sind oft Aspekte wie Schnittstellen, Abhängigkeiten, Kommunikationswege und Verantwortlichkeiten. Verwandte Begriffe sind Prozessmodellierung, Prozessablauf, Interprozesskommunikation und Prozessarchitektur.