Produktanforderungsliste

Produktanforderungen beschreiben die Merkmale, Funktionen und Randbedingungen, die ein Produkt erfüllen muss, um die Bedürfnisse der Stakeholder zu befriedigen und die geschäftlichen Ziele zu unterstützen. Sie bilden die verbindliche Grundlage für Planung, Entwicklung, Qualitätssicherung und Markteinführung und dienen der Vermeidung von Missverständnissen im Verlauf des Produktlebenszyklus.

Anforderungen werden typischerweise in funktionale und nicht-funktionale Anforderungen unterteilt. Funktionale Anforderungen beschreiben, was das System leisten soll, zum Beispiel bestimmte Funktionen, Datenflüsse oder Interaktionen. Nicht-funktionale Anforderungen betreffen Eigenschaften wie Leistung, Sicherheit, Zuverlässigkeit, Usability, Skalierbarkeit und Compliance. In vielen Kontexten spielen auch regulatorische oder rechtliche Anforderungen eine Rolle, die das Produkt erfüllen muss.

Zur Dokumentation und Kommunikation von Produktanforderungen werden gängige Formate eingesetzt, darunter Product Requirements Document (PRD), Lastenheft, Pflichtenheft, User Stories und Use Cases. Wichtige Begleitelemente sind Akzeptanzkriterien, die festlegen, wann eine Anforderung als erfüllt gilt, sowie Nachverfolgbarkeit (Traceability) zu Tests, Designs und Implementierungen. Priorisierungstechniken wie MoSCoW oder Kano helfen, den Anforderungen Wert- und Umsetzungsprioritäten zuzuordnen.

Der Prozess der Anforderungsarbeit umfasst Erhebung, Analyse, Validierung und Änderungskontrolle. Stakeholder-Interviews, Workshops, Markt- und Nutzungsanalyse spielen eine zentrale Rolle. Anforderungen sollten klar formuliert, testbar, realistisch und nachvollziehbar sein, damit sie während der Entwicklung verifiziert und validiert werden können. Typische Standards umfassen IEEE 29148-2018 und ähnliche Richtlinien, die das strukturierte Management von Anforderungen unterstützen.