Preisrisiken

Preisrisiken bezeichnen die Gefahr, dass Änderungen von Preisen oder Preisstrukturen zu finanziellen Nachteilen führen. Sie betreffen sowohl Beschaffungskosten als auch Erlöse aus Verkäufen oder Vermögenswerten. In Unternehmen wird das Preisrisiko oft in Inputpreisrisiko (Kostenseite) und Outputpreisrisiko (Erlösseite) unterschieden.

Ursachen für Preisrisiken sind unter anderem Veränderungen von Angebot und Nachfrage, Inflation oder Deflation, Wechselkursschwankungen, geopolitische Ereignisse, Regulierung sowie saisonale oder technologische Einflüsse. Preisrisiken können sowohl kurzfristig als auch langfristig auftreten und unterschiedliche Märkte betreffen, etwa Rohstoffe, Energie, Währungen oder Finanzanlagen.

Die Bewertung von Preisrisiken erfolgt anhand der Preisvolatilität und weiterer Risikokennzahlen wie Value at Risk (VaR) oder Expected Shortfall. Ergänzend werden Sensitivitätsanalysen und Stressszenarien genutzt, um potenzielle Auswirkungen auf Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz abzuschätzen.

Methoden des Risikomanagements umfassen Hedging mit Finanzinstrumenten wie Forwards, Futures, Optionen und Swaps, sowie operative Maßnahmen wie langfristige Beschaffungsverträge, Preisindizesierung, Diversifizierung der Lieferanten und Pass-Through-Klauseln. Weitere Strategien sind Lagerhaltung, flexible Preisgestaltung oder Anpassung der Produktions- und Beschaffungsplanung. Ziel ist es, Preisrisiken zu identifizieren, zu bewerten und auf eine Weise zu steuern, die Transparenz ermöglicht und die Stabilität von Ergebnissen fördert.

Preisrisiken treten in Branchen wie Energie, Landwirtschaft, Industrie und Einzelhandel gehäuft auf und erfordern regelmäßiges Monitoring durch Risiko-Management-Funktionen und Governance-Strukturen.