Praxisreflexion

Praxisreflexion bezeichnet den bewussten Prozess, durch den Fachkräfte ihre berufliche Praxis kritisch analysieren, Erfahrungen interpretieren und daraus neues Handeln ableiten. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung von Kompetenzen, Arbeitsqualität und Ethik.

Historisch ist Praxisreflexion eng mit der reflexiven Praxis verbunden, wie sie von Donald Schön beschrieben wurde (reflection-in-action, reflection-on-action). In der deutschsprachigen Fachliteratur wird der Begriff oft mit Lernen durch Reflexion und kritischer Auseinandersetzung über Werte und Annahmen verknüpft.

Ablauf und Methoden: Typische Instrumente sind Reflexionsjournale, Fallbesprechungen, Supervision und Peer-Dialoge. Der Prozess folgt meist einem Zyklus von Erfahrung, Analyse, Konzeptualisierung neuer Handlungsmöglichkeiten und Umsetzung, ergänzt durch Reflexion über ethische Rahmenbedingungen.

Nutzen: Praxisreflexion fördert fachliche Kompetenzen, Entscheidungsfähigkeit und Lernkultur; sie dient der Qualitätssicherung und der ethischen Urteilsbildung in Bildung, Gesundheits- und Sozialberufen.

Herausforderungen: Zeitmangel, unklare Strukturen und fehlende Moderation können die Tiefe der Reflexion begrenzen. Eine sichere Lernumgebung und qualifizierte Moderation sind zentrale Erfolgsfaktoren.

Verwandte Konzepte sind reflexive Praxis und reflective practice; in vielen Feldern dienen Modelle wie der Reflexionszyklus zur Strukturierung des Prozesses.