Rechtlich wird in vielen Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, häufig die Genossenschaftsform genutzt (eingetragene Genossenschaft eG). Typisch ist demokratische Mitgliedschaft: jedes Mitglied besitzt in der Regel eine Stimme, unabhängig von Kapitalbeiträgen. Entscheidungen erfolgen in Generalversammlung und durch einen gewählten Vorstand. Gewinne werden gemäß den Genossenschaftsprinzipien verteilt oder in Gemeinwohlprojekte reinvestiert, oft verbunden mit Transparenzpflichten.
Das Geschäftsmodell basiert meist auf Transaktionsgebühren, Mitgliedsbeiträgen oder Abonnements. Ziel ist, faire Vergütung für Beschäftigte und faire Bedingungen für Nutzerinnen zu erreichen, statt Investorenrendite zu maximieren. Plattformkooperativen setzen häufig auf offene, partizipative Entscheidungsprozesse, Community-Fonds oder Partnerschaften, um soziale oder regionale Projekte zu unterstützen. Kapitalbedarf kann eine zentrale Herausforderung darstellen, da externes Risikokapital oft schwer zugänglich ist.
Vorteile umfassen demokratische Mitbestimmung, faire Verteilung von Werten, stärkere Bindung von Nutzern und Beschäftigten sowie potenziell größere Resilienz gegenüber Marktfluktuationen. Herausforderungen liegen in der Kapitalbeschaffung, der Skalierung, regulatorischen Unsicherheiten und der Komplexität governance-Architekturen, die Koordination vieler Mitglieder erfordern. Netzwerkeffekte können Wachstum begünstigen, aber auch Konsensfindung verkomplizieren.
Beispiele für Plattformkooperativen sind Stocksy United, eine Fotografenkooperative im Bereich Stock-Fotografie; Fairbnb.coop, eine Plattform für nachhaltigen Tourismus, die Einnahmen teilweise in Gemeinschaftsprojekte fließen lässt; und Resonate, ein kooperativer Musik-Streaming-Dienst, der Künstlerinnen und Künstler stärker beteiligt. In deutschsprachigen Regionen arbeiten Initiativen daran, ähnliche Modelle zu verbreiten.