Nichtkleinzelligen

Nichtkleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC) bezeichnet eine Gruppe von Lungenkrebsarten, die sich von kleinzelligen Lungenkarzinomen (SCLC) durch Unterschiede in Zellgröße, Zellaufbau und Wachstumsverhalten unterscheiden. NSCLC macht den überwiegenden Teil der Lungenkrebsfälle aus und wird in Stadien von lokal begrenzt bis metastasiert eingeteilt.

Die wichtigsten histologischen Untergruppen sind Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom und großzelliges Karzinom. Adenokarzinom ist weltweit die häufigste Form, Plattenepithelkarzinom tritt häufiger bei Rauchern auf; großzelliges Karzinom ist weniger verbreitet und zeichnet sich durch fehlende Differenzierung aus.

Risikofaktoren umfassen vor allem Tabakkonsum, Exposition gegenüber Asbest, Radon, Luftverschmutzung und bestimmte berufliche Schadstoffe. Alter, genetische Veranlagung und Umweltfaktoren spielen ebenfalls eine Rolle. NSCLC wird oft erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert, weshalb Früherkennung und Staging wichtig sind.

Diagnostik und Staging erfolgen durch Bildgebung (CT, ggf. PET-CT), Bronchoskopie mit Gewebeentnahme und histopathologische wie molekulare Analysen. Das Tumorstadium wird nach dem TNM-System festgelegt, wodurch Therapieentscheidungen, Prognose und Teilnahme an klinischen Studien bestimmt werden.

Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach Stadium, Histologie und molekularen Merkmalen. Frühstadien sind potenziell operabel, oft kombiniert mit adjuvanter oder neoadjuvanter Therapie. Fortgeschrittenes NSCLC wird mit kombinierter Chemotherapie und/oder Radiotherapie behandelt; zielgerichtete Therapien bei identifizierten Treibermutationen (z. B. EGFR, ALK, ROS1, KRAS G12C) sowie Immuntherapien (PD-1/PD-L1, CTLA-4) spielen eine zentrale Rolle und werden oft mit anderen Therapien kombiniert. Bei fortgeschrittener oder therapieresistenter Erkrankung stehen palliative Maßnahmen im Vordergrund.

Die Prognose hängt stark vom Stadium zum Zeitpunkt der Diagnostik ab; das 5-Jahres-Überleben variiert erheblich und ist bei früher Diagnose deutlich besser als bei fortgeschrittenem Befund.