Netzwerkspoofing

Netzwerkspoofing bezeichnet das Vortäuschen einer fremden Identität in einem Computernetzwerk durch das Fälschen von Adressen oder Protokollinformationen. Ziel ist es, den Verkehr umzuleiten, zu belauschen oder zu manipulieren, ohne erkannt zu werden. Häufige Formen betreffen die Fälschung von IP-Adressen, MAC-Adressen, DNS-Einträgen oder ARP-Nachrichten.

Zu den wichtigsten Formen gehören IP-Spoofing, MAC-Spoofing, ARP-Spoofing und DNS-Spoofing. IP-Spoofing bedeutet das Senden von Paketen mit einer gefälschten Absender-IP, um Antworten zu vermeiden oder den Ursprung zu verschleiern; es wird oft bei DoS-/Reflektionsangriffen oder MITM-Szenarien genutzt. MAC-Spoofing verändert die physikalische Netzwerkkartenadresse, um Identitäten zu verschleiern oder Netzwerkregeln zu umgehen. ARP-Spoofing manipuliert ARP-Nachrichten, sodass der Angreifer den Verkehr des Ziels auf seinen Rechner umleiten kann. DNS-Spoofing ersetzt DNS-Antworten, wodurch Benutzer auf gefälschte oder schädliche Seiten gelangen. DHCP-Spoofing kann einen kompromittierten DHCP-Server simulieren und schädliche Netzwerkkonfigurationen verteilen.

Einsatzzwecke reichen von legitimem Sicherheitstesting in kontrollierten Umgebungen bis zu missbräuchlichen Aktivitäten wie Abhören, Stören oder Umleiten von Verkehr. Netzwerkadministratoren setzen Spoofing-Techniken auch in Monitoring- oder Threat-Intelligence-Szenarien ein, um Schwachstellen zu identifizieren.

Gegenmaßnahmen zielen auf Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit des Netzwerks. Dazu gehören Ingress- und Egress-Filtering (BCP 38), Dynamic ARP Inspection, DHCP-Snooping, Port-Security und Netzwerksegmentierung. Ergänzend helfen DNSSEC, TLS/HTTPS sowie der Einsatz von VPNs. Sicherheitsüberwachung, Anomalieerkennung und regelmäßige Audits unterstützen die frühzeitige Erkennung von Spoofing-Aktivitäten. Ethik und Recht schreiben vor, Spoofing nur mit ausdrücklicher Zustimmung durchzuführen.

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