Muskelfixierung

Muskelfixierung bezeichnet in der medizinischen Alltagssprache den Zustand, bei dem ein Muskel oder eine Muskelgruppe dauerhaft in einer verkürzten oder festgelegten Stellung verbleibt. In der Fachliteratur wird häufig der Begriff Kontraktur verwendet, der eine bleibende oder sich kaum wieder reversible Veränderung der Weichteile beschreibt und mit einer eingeschränkten Beweglichkeit einhergeht.

Ursachen sind vielfältig: eine längere Ruhigstellung nach Verletzungen oder Operationen, schwere Prellungen oder Narbenbildung im Muskel- oder Fasziengewebe, Entzündungen, chronische Fehlhaltungen, sowie neurologische Erkrankungen mit Spastik. Auch muskuläre Überlastung oder Vernarbungen der Faszien können zu einer Fixierung beitragen.

Folgen einer Muskelfixierung sind eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Schmerzen, Kraftverlust und Funktionseinschränkungen im Alltag oder in sportlichen Aktivitäten. Unbehandelt kann es zu weiteren Strukturenveränderungen kommen, etwa zu Gelenkproblemen oder Durchblutungsstörungen im betroffenen Bereich.

Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung, Messung der Bewegungsamplitude und ggf. bildgebende Verfahren, wenn weitere Ursachen ausgeschlossen oder differenziert werden sollen. In manchen Fällen wird ergänzend ein EMG eingesetzt, um neurologische Ursachen zu klären.

Behandlung zielt auf die Wiederherstellung der Dehnbarkeit und Funktion der betroffenen Muskulatur. Dazu gehören Physiotherapie mit Dehnübungen, manuelle Therapie, myofasziale Techniken und Wärmeanwendungen. In schwereren Fällen kommen gezielte Injektionen (z. B. Botulinumtoxin) oder operative Freilegung von Kontrakturen infrage. Hilfsmittel, Anpassungen des Alltags und frühzeitige Mobilisation unterstützen die Rehabilitation.

Prävention umfasst regelmäßige Bewegung und Dehnung, eine frühe Rehabilitation nach Verletzungen, ergonomische Anpassungen im Alltag und Sport, sowie sorgfältige Behandlung von Fehlhaltungen.