Home

Metatranskriptomik

Metatranskriptomik ist die Untersuchung der Gesamtheit der transkribierten Gene in einer Umweltprobe, um die aktiven metabolischen Prozesse eines mikrobiellen Gemeinschaftsgefüges zu erfassen. Sie zielt darauf ab, zu verstehen, welche Gene zu einem bestimmten Zeitpunkt exprimiert werden und wie biologische Funktionen in der Umwelt reguliert sind. Im Gegensatz zur Metagenomik, die das Potenzial beschreibt, erfasst die Metatranskriptomik geäußerte Gene und damit die aktuelle Aktivität der Gemeinschaft.

Typischer Arbeitsablauf umfasst Probenahme und Stabilisierung der RNA, Extraktion totaler RNA, Entfernung ribosomaler RNAs und ggf.

Anwendungen reichen von Ökosystemforschung (Boden, Ozean, Küstengewässer), Umweltmonitoring, Biogeochemie und der Untersuchung von Wirts-Mikrobiom-Beziehungen im Gastrointestinaltrakt,

Herausforderungen umfassen das schnelle Verfall von RNA, dominante rRNA, Bias durch Probenvorbereitung, Komplexität multi-organischer Transkriptionen, unvollständige

Annotation,
cDNA-Synthese
und
Erstellung
von
Bibliotheken,
gefolgt
von
Hochdurchsatz-Sequenzierung
(meist
kurze
Reads
wie
Illumina;
auch
long-read
Plattformen
wie
PacBio
oder
Oxford
Nanopore).
Die
Sequenzdaten
dienen
der
Abbildung
der
exprimierten
Transkripte
auf
Referenz-Genomen,
ORFs
oder
Transkriptome,
sowie
der
de
novo-Assemblierung
von
Transkripten.
Anschließend
erfolgt
die
Quantifizierung
der
Expressionsniveaus
(z.
B.
TPM,
RPKM)
und
die
funktionelle
Annotierung
(KEGG,
COG,
Pfam)
sowie
die
taxonomische
Zuordnung.
In
integrierten
Ansätzen
wird
oft
Metagenomik-Daten
genutzt,
um
Gen-Potenzial
mit
Expression
zu
verknüpfen.
bis
hin
zu
industriellen
Prozessabläufen.
Die
Interpretation
erlaubt,
aktive
Stoffwechselwege
in
der
Gemeinschaft
zu
identifizieren
und
deren
Reaktionen
auf
Umweltveränderungen
zu
beobachten.
Referenzdatenbanken
und
Schwierigkeiten,
Expressionsdaten
eindeutig
taxonomisch
zuzuordnen.
Validierung,
Replikation
und
Standardisierung
sind
wesentlich
für
belastbare
Ergebnisse.