Messwertaufzeichnung

Messwertaufzeichnung bezeichnet die laufende Erfassung, Speicherung und Dokumentation von Messwerten aus Sensoren, Messgeräten oder Messsystemen. Ziel ist es, zeitlich sortierte Datenreihen für Analyse, Qualitäts- und Prozesskontrolle sowie für Nachweise gegenüber Behörden, Kunden oder Auditoren bereitzustellen.

Typische Systeme sind Datenlogger, Messdaten bzw. DAQ-Systeme, speichernde Sensoren oder SPS/SCADA-Systeme. Messwerte erhalten Zeitstempel und werden in digitalen Speichern abgelegt. Wichtige Parameter sind Abtastrate, Auflösung, Messbereich, Linearität, Genauigkeit sowie Kalibrierung und Synchronisation zwischen Kanälen.

Die Daten werden oft als CSV, JSON oder XML exportiert und in relationalen Datenbanken oder Time-Series-Datenbanken abgelegt. Große Systeme nutzen Netzwerkspeicher, Cloud-Lösungen oder Datenwolken, um Langzeitarchivierung und Backup zu gewährleisten. Metadaten wie Einheit, Messgröße, Messunsicherheit, Kalibrierdatum und Referenzzustand erhöhen Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Qualität und Integrität der Messwertaufzeichnung erfordern regelmäßige Kalibrierungen, Prüfung der Messkette, Plausibilitätsprüfungen, Datensicherung, Versionierung und Audit-Trails. Dazu zählen auch Maßnahmen zur Verhinderung von Datenverlust, zeitlicher Drift und Divergenzen zwischen Kanälen.

Anwendungsgebiete reichen von industriellen Fertigungsprozessen über Umwelt-, Klima- und Gebäudemonitoring bis hin zu Forschung, Engineering und medizinischen Anwendungen, in denen dokumentierte Messwerte für Zulassungen, Zertifizierungen oder Reproduzierbarkeit notwendig sind.

Der Lebenszyklus umfasst Planung, Auswahl der Geräte, Installation, Inbetriebnahme, Betrieb, Wartung, Archivierung und Auswertung der Daten. Normen und Richtlinien wie ISO/IEC 17025, Metrologiegrundsätze und Anforderungen an Datenspeicherung unterstützen eine zuverlässige Messwertaufzeichnung.