Medizintechniklagern

Medizintechniklagern bezeichnet die Lagerung, Verwaltung und Bereitstellung von medizinischer Technik und zugehörigen Materialien in Gesundheitsorganisationen, Herstellern sowie Logistikdienstleistern. Ziel ist die Verfügbarkeit, Integrität und sichere Verwendbarkeit der Güter entlang der Versorgungskette sicherzustellen. Typische Güter sind chirurgische Instrumente, Implantate, Diagnostikgeräte, Verbrauchsmaterialien und elektronische Bauteile.

Zu den Kerntätigkeiten gehören Wareneingang, Lagerung, Kommissionierung, Verpackung, Versand sowie die Rückführung von Rücksendungen. Besondere Anforderungen gelten für sterilisierte Güter, temperatursensible Produkte oder empfindliche Elektronik. Deshalb errichtet man unterschiedliche Lagerbereiche: klimatisierte Lager, Sterillager, Quarantänestellen sowie Schutz vor Staub, Licht, Feuchtigkeit und Stößen. Umweltüberwachung, regelmäßige Kalibrierung von Mess- und Prüfsystemen sowie regelmäßige Inspektionen tragen zur Produktqualität bei. Zugangs- und Datensicherheit spielen in Krankenhäusern und Herstellern eine wichtige Rolle.

Für die Regulierung gelten Qualitätsmanagementstandards wie ISO 13485, geltende Medizinproduktegesetze (z. B. MDR/MPG) und Anforderungen an Rückverfolgbarkeit (Chargen-, Seriennummern, UDI). Dokumentation, Auditierbarkeit und die Fähigkeit zur Rückruf- und Reklamationsbearbeitung sind integrale Bestandteile. Die Inventarverwaltung erfolgt über ERP- oder WMS-Systeme, mit Methoden wie FIFO, Fristenmanagement und Quarantäneprozessen, um fehlerhafte oder abzulaufende Ware zu kennzeichnen.

Typische Herausforderungen sind Kosten- und Flächenbedarf, Sicherheits- und Compliance-Anforderungen, Lieferkettenunterbrechungen sowie die Integration von Digitalisierung, RFID, Temperature-Tracking und automatisierter Kommissionierung. Durch sorgfältige Planung und standardisierte Prozesse lässt sich die Versorgungssicherheit medizinischer Einrichtungen verbessern.