Lymphknotenvergrößerungen

Die Lymphknotenvergrößerung, medizinisch als Lymphadenopathie bezeichnet, beschreibt vergrößerte Lymphknoten. Lymphknoten sind Filterorgane des Lymphsystems und spielen eine zentrale Rolle in der Immunabwehr. Eine Vergrößerung entsteht durch vermehrtes Zellwachstum oder Gewebeumbau infolge Infektionen, Entzündungen oder Tumoren. Akut vergrößerte Knoten sind oft schmerzhaft oder druckempfindlich.

Ursachen lassen sich grob in infektiöse, entzündliche/autoimmune, maligne und selten medikamentenbedingte einteilen. Lokale Lymphknotenvergrößerung deutet oft auf Infektionen im Drainagegebiet hin; generalisierte Vergrößerung kann systemische Erkrankungen wie EBV, HIV, Autoimmune-Erkrankungen oder Lymphome anzeigen. Die Lage der Knoten (Nacken, Achseln, Leiste) hilft bei der Einordnung.

Diagnose erfolgt durch Anamnese, körperliche Untersuchung sowie Labor- und Bildgebung. Wichtige Merkmale sind Größe, Form, Konsistenz, Schmerzhaftigkeit, Beweglichkeit und Fixierung. Laboruntersuchungen unterstützen die Ursachenabklärung (Blutbild, Entzündungsmarker, serologische Tests). Ultraschall ist das häufigste bildgebende Verfahren; CT oder MRT kommen bei Ausdehnung oder Verdacht auf Tumor infrage. Bei Verdacht auf Malignität oder bei persistierenden Knoten ist eine Gewebeuntersuchung sinnvoll (Feinnadelaspiration oder Exsisionsbiopsie).

Management richtet sich nach der Ursache. Viele virale Infekte bedürfen keiner spezifischen Behandlung außer Beobachtung. Bakterielle Infekte werden mit Antibiotika behandelt. Maligne Ursachen erfordern spezialisierte onkologische Abklärung und Therapie. Warnzeichen sind rasch zunehmende, harte oder fest sitzende Knoten, Fieber, Gewichtsverlust oder Nachtschweiß; in solchen Fällen ist zeitnahe Abklärung ratsam.