Lipidwerten

Lipidwerte sind Laborparameter, die die Konzentration verschiedener Fette und fettähnlicher Substanzen im Blut anzeigen. Zu den wichtigsten Komponenten gehören Gesamtcholesterin, Low-Density-Lipoproteine (LDL, oft als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet), High-Density-Lipoproteine (HDL, „gutes“ Cholesterin) und Triglyzeride. Messwerte werden üblicherweise in mg/dL oder mmol/L angegeben.

Die Interpretation der Lipidwerte dient vor allem zur Abschätzung des kardiovaskulären Risikos. Erhöhte LDL- und Triglyzeridwerte sowie niedrige HDL-Werte sind mit einem höheren Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden. Richtwerte variieren je nach Leitlinie und individuellem Risiko; häufig genannte Orientierungswerte sind Gesamtcholesterin <200 mg/dL, LDL <100 mg/dL (zielwertabhängig), HDL >40 mg/dL bei Männern und >50 mg/dL bei Frauen sowie Triglyzeride <150 mg/dL.

Lipidstatus kann nüchtern oder nicht nüchtern bestimmt werden; viele moderne Empfehlungen erlauben nicht-nüchterne Blutproben. Einflussfaktoren auf die Werte sind Ernährung, Körpergewicht, körperliche Aktivität, Rauchen, Alter, genetische Faktoren und bestimmte Erkrankungen oder Medikamente. Zur Senkung ungünstiger Lipidwerte werden strukturelle Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung empfohlen; bei erhöhtem Risiko können lipidsenkende Medikamente (z. B. Statine) indiziert sein. Die Bewertung sollte immer im Kontext des Gesamt-Risikos durch Ärztinnen oder Ärzte erfolgen.