Linkanalyse

Linkanalyse bezeichnet die Untersuchung von Beziehungen zwischen Entitäten, die durch Verknüpfungen wie Hyperlinks, Zitationen oder andere gerichtete Verbindungen verbunden sind. Sie umfasst die Erkennung, Modellierung und Interpretation von Linkstrukturen in Netzwerken wie dem Web, wissenschaftlichen Zitationsnetzwerken oder sozialen Netzwerken, mit dem Ziel, Struktur, Einfluss, Informationsfluss und Dynamik des Netzes zu verstehen.

Datenquellen werden oft durch Web-Crawler, Bibliografiedatenbanken oder Social-Media-APIs erzeugt und als gerichtete Graphen abgebildet, in denen Knoten Entitäten und Kanten die Verknüpfungen repräsentieren. Die Analyse bezieht sich auf Metriken und Modelle, die zentrale oder einflussreiche Knoten identifizieren (zum Beispiel In-/Out-Degree, Betweenness-, Closeness- und Eigenvector-Zentralität) sowie auf globale Kennzahlen wie PageRank oder Modularity zur Erkennung von Gemeinschaften.

Typische Methoden umfassen Ranking-Modelle, Netzwerkanalyse, Link-Prediction und zeitliche Analysen, die Veränderungen der Struktur über die Zeit berücksichtigen. In der Zitationsanalyse dienen sie der Messung von Forschungsimpact, in der Webanalyse der Ranking- und Suchmaschinenoptimierung (SEO) sowie der Messung von Einfluss in sozialen Netzwerken.

Herausforderungen sind die Skalierung auf sehr große Netzwerke, Rauschen und Spam- oder Manipulationsversuche, zeitliche Dynamik der Verknüpfungen sowie Datenschutz- und Qualitätsfragen bei der Datenerhebung. Die Geschichte der Linkanalyse umfasst frühe Arbeiten zu Web-Theorie und Ranking, darunter PageRank (1998) und HITS (Kleinberg, 1998).