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Linienströme

Linienströme, oft auch Strömungslinien genannt, sind Kurven in einem Vektorfeld, die überall tangential zur Feldrichtung verlaufen. Sie dienen der Visualisierung der Richtung eines Fließprozesses oder eines Feldes. In der Fluiddynamik veranschaulichen Linienströme die momentane Richtung der Geschwindigkeit eines Fluids; in der Elektromagnetik können ähnliche Linien die Orientierung von Feldern beziehungsweise von stromführenden Strömungen in leitenden Medien darstellen. Der Begriff wird häufig synonym mit „Stromlinien“ verwendet.

Mathematisch lässt sich ein Linienstrom als Integralkurve eines Vektorfelds v(x, t) definieren. Eine Kurve r(s) heißt

Wichtige Eigenschaften sind, dass Linienströme nicht kreuzen können und dass sie in stationären Strömungen mit Pfadlinien

streamline,
wenn
ihr
Tangentenvektor
parallel
zum
Feld
ist:
dr/ds
∥
v(r(s),
t0)
für
einen
gegebenen
Zeitpunkt
t0.
In
einer
stationären
(zeitunabhängigen)
Strömung
genügt
dr/ds
=
v(r(s)).
In
zwei
Dimensionen
gilt
aus
dem
Geschwindigkeitsfeld
v
=
(v_x,
v_y)
die
Differentialgleichung
dy/dx
=
v_y/v_x.
Für
inkompressible
zweidimensionale
Strömungen
existiert
oft
ein
Stromfunktion
ψ
mit
v_x
=
∂ψ/∂y,
v_y
=
-∂ψ/∂x;
Linien
von
ψ
=
const
sind
dann
Strömungen.
und
Streaklines
übereinstimmen.
In
unbeständigen
(zeitlich
veränderlichen)
Strömungen
bezeichnet
die
streamline
die
Richtung
des
Feldes
zum
jeweiligen
Zeitpunkt;
sie
ist
jedoch
nicht
die
Trajektorie
eines
einzelnen
Teilchens.
Anwendungen
umfassen
die
Visualisierung
komplexer
Strömungen
in
der
Aerodynamik,
Hydrodynamik
sowie
analoge
Konzepte
in
der
Elektrodynamik
und
Geophysik
zur
Abbildung
von
Feld-
oder
Stromlinien.