Lieferperformance

Die Lieferperformance bezeichnet die Leistungsfähigkeit eines Lieferanten oder einer Lieferkette, Waren gemäß Vereinbarung pünktlich, in der richtigen Menge und unbeschädigt zu liefern. Sie ist ein zentrales Leistungskennzahl (KPI) im Beschaffungs- und Logistikmanagement und wird oft über Kennzahlen wie OTIF gemessen, also pünktliche Lieferung (On Time) in vollständiger Menge (In Full).

Wichtige Kennzahlen zur Lieferperformance umfassen On-Time Delivery (OTD), On-Time-In-Full (OTIF), Liefertreue, Auftragsgenauigkeit, Füllgrad und ggf. Schadensquote. Zudem spielen Lead Time, Lieferzuverlässigkeit und Reklamationen eine Rolle. Die Messung erfolgt typischerweise anhand von Bestell- oder Lieferdaten aus ERP-, WMS- oder TMS-Systemen und wird regelmäßig, etwa monatlich oder vierteljährlich, ausgewertet.

Die Lieferperformance wird von Faktoren wie Lieferantenkapazitäten, Produktionsplanung, Transportzuverlässigkeit, Zoll- und Grenzprozessen, Nachfrageprognosen und Bestandsmanagement beeinflusst. Sie dient der Bewertung von Lieferanten, der Steuerung von Service Levels, der Vertragsgestaltung sowie dem Risikomanagement in der Lieferkette.

Typische Anwendungsfelder sind Lieferantenbewertungen, Beschaffungsentscheidungen, SLA-Vereinbarungen und Benchmarking. Zur Verbesserung der Lieferperformance werden Maßnahmen wie engere Zusammenarbeit mit Lieferanten, Prozessoptimierung, verbesserte Bedarfsplanung, Sicherheitsbestände, Transparenz in der Lieferkette sowie Optimierung von Transport- und Routenlogistik eingesetzt. Herausforderungen ergeben sich durch Definitionsunterschiede, Datenqualität und externe Störungen in globalen Lieferketten.