LeukozytenEinstrom

Der LeukozytenEinstrom, auch Leukozyten-Einstrom genannt, bezeichnet den gezielten Zu- oder Auswanderungsprozess von Leukozyten aus dem Blut in das Gewebe als Teil der Immunantwort auf Entzündungen, Infektionen oder Gewebeschäden.Dabei handelt es sich um eine mehrstufige Ablauforganisation, die eine rasche, gezielte Abwehr ermöglicht.

Der Mechanismus umfasst mehrere aufeinanderfolgende Schritte. Zunächst kommt es zur Marginalisierung und „Rolling“ der Leukozyten an der Endotheloberfläche, vermittelt unter anderem durch E- und P-Selektine (auf Endothelzellen) sowie L- und anderen Selektinen auf den Leukozyten. Anschließend folgt die stabile Adhäsion durch Integrine wie LFA-1 (CD11a/CD18) oder Mac-1 (CD11b/CD18) der Leukozyten, die an ICAM-1 oder VCAM-1 auf dem Endothel binden. Die Diapedese oder Transmigration durch die Gefäßwand erfolgt teils über Zwischenräume der Endothelzellen, unter Beteiligung von Molekülen wie PECAM-1. Die darauf folgende Chemotaxis führt die Leukozyten durch das Endothel ins Gewebe, angetrieben durch chemotaktische Signale wie Chemokine (z. B. IL-8/CXCL8), C5a und Formylpeptide.

Die beteiligten Leukozyten unterscheiden sich in ihrem zeitlichen Auftreten: Neutrophile Granulozyten sind häufig die ersten, gefolgt von Mononuklearzellen wie Monozyten und Lymphozyten in späteren Phasen der Entzündung. Die Regulation des LeukozytenEinstrom wird durch Zytokine (z. B. TNF-α, IL-1) sowie durch Endothelzellaktivierung gesteuert, die die Expressionslevel von Selektinen, ICAM-1, VCAM-1 und anderen Adhäsionsmolekülen modulieren.

Bedeutung und Relevanz umfassen die normale Abwehr gegen Pathogene, Gewebereparatur sowie Beteiligung an chronischen Entzündungsvorgängen, Autoimmunerkrankungen und atherosklerotischen Prozessen; Gestörte Regulation kann zu übermäßigem Gewebeschaden oder systemischen Erkrankungen wie Sepsis beitragen.