Lernabsicht

Lernabsicht bezeichnet in der Bildungswissenschaft die bewusste Absicht eines Lernenden, bei einer Lernsituation bestimmte Inhalte zu erwerben, Fertigkeiten zu entwickeln oder ein bestimmtes Lernziel zu erreichen. Sie beschreibt die Zielrichtung des Lernprozesses und grenzt sich damit von der generellen Lernmotivation sowie vom konkreten Lernziel ab.

In der Selbstregulations- und Motivationsforschung wird Lernabsicht als planerischer Prozess verstanden, der Aufmerksamkeit, Strategiewahl und Anstrengung steuert. Eine formulierte Lernabsicht kann Lernaktivitäten fokussieren, z. B. das Verstehen eines Konzepts, das Üben einer Fertigkeit oder die Anwendung von Regeln in neuen Aufgaben. Lernabsichten können variieren und sich während einer Aufgabe ändern.

Die Erfassung von Lernabsichten erfolgt häufig über Selbstberichte, Gespräche oder Beobachtungen in Studien; sie dient auch in der Praxis zur Einschätzung, ob Lernziele klar kommuniziert und die Lernaufgabe entsprechend gestaltet sind. Lehrkräfte können Lernabsichten unterstützen, indem sie klare Lernziele nennen, Relevanz verdeutlichen, Lernstrategien vermitteln und Möglichkeiten zur Überprüfung des Gelernten bieten.

Zusammenhang: Lernabsicht gehört zum Bereich der Selbstregulation und der Zielorientierung in der Lernforschung. Sie beeinflusst, wie Lernende Informationen verarbeiten, wie hart sie arbeiten und wie nachhaltig das Gelernte verankert wird.