Leistungsverrechnung

Leistungsverrechnung bezeichnet das Verfahren der innerbetrieblichen Kosten- und Leistungsrechnung, bei dem erbrachte Leistungen einer Organisationseinheit, dem Leistenden, anderen Organisationseinheiten, den empfangenden Stellen, gegen Entgelt in Rechnung gestellt werden. Ziel ist transparente Kostenverteilung, Verantwortungszuordnung und eine bessere Steuerung von Ressourcen.

In der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) ist sie ein zentrales Instrument, um Gemeinkosten den Kostenstellen oder Kostenträgern zuzuordnen. Die Verrechnung erfolgt typischerweise über interne Preise oder Verrechnungssätze, die auf Verursachung und Nutzungsgrad basieren.

Vorgehen: Zunächst wird ein Leistungsprogramm oder -katalog beschrieben. Verrechnungsgrundlagen wie Kostenarten, Schlüssel oder Verbrauchsgrößen werden festgelegt und Kosten den Leistenden zugeordnet. Anschließend entstehen interne Rechnungen, die monatlich, vierteljährlich oder nach Bedarf erfolgen.

Verfahren können direkter Leistungsverrechnung, Step-Down- oder reziproke Verrechnung sein. Wahl und Komplexität hängen von der Organisation und dem Zweck ab. Typische Verrechnungsschlüssel sind Personalaufwand, Nutzungsstunden, Quadratmeter oder Stückzahlen.

Verrechnungspreise sollen realistische Kosten widerspiegeln, Servicegrad und Verfügbarkeit berücksichtigen und Anreize zu effizientem Ressourceneinsatz setzen. Ergebnisse werden in Berichten, Kostenstellen- oder Kalkulationsrechnungen dokumentiert und dienen der Budgetierung und Steuerung.

Anwendungsbeispiele finden sich in IT- oder Facility-Management, Rechts- oder Personalabteilungen, Hochschulen und Krankenhäusern. Herausforderungen sind Datenaufwand, Verzerrungen und Governance. Gute Praxis erfordert transparente Grundlagen, regelmäßige Prüfung und klare Verantwortlichkeiten.