Verrechnungssätze

Verrechnungssatz bezeichnet in der Kosten- und Leistungsrechnung einen Kalkulationssatz, mit dem Kosten einer Kostenstelle oder eines Servicebereichs auf andere Kostenstellen, Produkte oder Abnehmer umgelegt werden. Er dient der innerbetrieblichen Kostenzuordnung und ermöglicht Transparenz bei Gemein- und Hilfskosten, die durch zentrale Bereiche entstehen.

Verrechnungssätze werden vor allem im Bereich interner Leistungsverrechnung genutzt. Typische Servicebereiche sind IT, Personalwesen, Gebäudebewirtschaftung oder technische Dienste. Sie ermöglichen es, die Kosten dieser Bereiche realistisch auf die Empfängerkostenstellen oder Produkte zu verteilen und so Leistungsstufen, Produktkalkulationen oder Budgetkontrollen zu unterstützen. Je nach Unternehmensziel können Verrechnungssätze intern rein kostenorientiert oder extern auch mit einem Gewinn- bzw. Zuschlagsanteil belegt werden.

Berechnung und Gestaltung erfolgen in der Regel anhand einer Abrechnungsgrundlage, die als Basis dient, zum Beispiel Stunden, Anzahl der Transaktionen oder Maschinenstunden. Verrechnungssatz = Gesamtkosten des Servicebereichs / Abrechnungsbasis. Zu beachten ist, dass auch fixe Kosten, variable Kosten und Kapazitätsauslastung die Höhe beeinflussen. Falls extern verrechnet wird, kann zusätzlich ein Gewinnaufschlag erhoben werden.

Beispiel: Ein IT-Servicebereich verursacht 200.000 EUR Kosten pro Jahr und wird mit 5.000 Stunden verrechnet. Verrechnungssatz = 40 EUR pro Stunde. Die Abrechnung erfolgt dann je nach tatsächlich erbrachter Leistung.

Verrechnungssätze dienen der Kostenkontrolle und Preisfindung innerhalb des Unternehmens, spiegeln jedoch nicht zwangsläufig externe Marktpreise wider und können bei falscher Basiswahl zu Verzerrungen führen. Regelmäßige Prüfung und Anpassung sind daher üblich.