Leckagerisiken

Leckagerisiken bezeichnet Risiken, die aus dem unbeabsichtigten Austritt von Substanzen, Energie oder Informationen aus einem System entstehen. Sie betreffen physische Anlagen, Prozesse und organisatorische Strukturen und können materielle Schäden, Umweltgefährdungen, Gesundheitsrisiken oder Datenschutzverletzungen verursachen.

Typen von Leckagerisiken umfassen physische Leckagen von Flüssigkeiten, Gasen oder Dampf aus Behältern, Rohrleitungen oder Anlagen; energetische Leckagen wie Wärme- oder Kälteverluste durch mangelhafte Isolierung; elektrische Leckagen, bei denen unerwarteter Stromfluss über Erdung abfließt; sowie Informationsleckagen, also unbefugte Offenlegung oder Verlust von Daten.

Ursachen reichen von Konstruktionsfehlern, Materialermüdung und Korrosion über Überdruck, Temperaturwechsel und schlechte Abdichtungen bis hin zu betriebsorganisatorischen Faktoren wie unzureichenden Wartungsplänen oder Fehlbedienungen. Bei Informationsleckagen spielen auch Zugriffskontrollen, Fehlkonfigurationen und ungenügende Verschlüsselung eine Rolle.

Erkennung und Bewertung von Leckagerisiken erfolgen meist durch Risikobewertungen, regelmäßige Inspektionen, Leckage-Detektionssysteme, Sensoren und kontinuierliches Monitoring. Die Bewertung berücksichtigt Eintrittswahrscheinlichkeit, Schadenshöhe und vorhandene Schutzmaßnahmen, um verbleibendes Restrisiko abzuschätzen.

Maßnahmen zur Minimierung umfassen konstruktive Maßnahmen wie robuste Abdichtungen, Leckagebarrieren, redundante Systeme und gute Isolierung; technische Detektion, Frühwarnsysteme und Notfallpläne; sowie organisatorische Schritte wie Wartung, Schulung und klare Verantwortlichkeiten. In der Praxis werden Leckagerisiken durch nationale und internationale Normen und Vorschriften adressiert, etwa im Umweltschutz, Arbeitsschutz oder Brandschutz.

Beispiele finden sich in Industrieanlagen, Transportinfrastrukturen, Kühl- und Klimasystemen sowie IT-Umgebungen, in denen Datenleckagen ein besonderes Thema sind.