Küstenklimate

Küstenklima bezeichnet Klimazonen, deren Verlauf maßgeblich durch die Nähe zum Meer bestimmt wird. Die maritime Prägung glättet saisonale Temperaturunterschiede, erhöht die Luftfeuchtigkeit und beeinflusst Niederschläge sowie Windverhältnisse an der Küste.

Zu den typischen Merkmalen gehören eine geringe jährliche Temperaturamplitude, milde Winter und kühle bis gemäßigte Sommer. Die Niederschläge verteilen sich oft relativ gleichmäßig über das Jahr, häufig begleitet von Nebel, Wolken und wechselhaften Fronten. Die Winde wehen meist aus Westen, wodurch Küstenabschnitte stärker von ozeanischen Wettermustern betroffen sind. Mikroklimata entstehen durch geografische Gegebenheiten wie Buchten, Hanglagen oder Küstenlinien.

Klimaordnungen: In der Köppen-Klassifikation fallen Küstenregionen häufig in das ozeanische Klima, typischerweise Cfb oder in kühleren Lagen Cfc. Weltweit treten Küstenklimate an vielen Küstenlinien auf, besonders dort, wo offene Ozeane und vorherrschende Westwinde wirken; sie finden sich etwa an Nord- und Westküsten Europas, an der Pazifik- und Atlantikküste Nordamerikas, in Neuseeland und an weiteren Küsten.

Bedeutung und Auswirkungen: Das Klima beeinflusst Landwirtschaft, Tourismus, Siedlungsbau und maritime Wirtschaft. Ökosysteme wie Dünen, Küstenwälder und Seevogelkolonien sind auf Küstenklimata angepasst. Der Klimawandel führt zu wärmeren Meeren, veränderten Niederschlagsmustern sowie erhöhter Sturm- und Hochwasserrisiken. Anpassungsmaßnahmen umfassen Küstenschutz, Deichbau, Renaturierung von Küstenzonen und nachhaltige Wasserbewirtschaftung.