Körperscandaten

Körperscandaten sind digitale Repräsentationen des menschlichen Körpers, die durch 3D-Scanner, Fotogrammetrie oder verwandte Messverfahren erzeugt werden. Sie umfassen geometrische Informationen der Körperformen, maßliche Angaben sowie gegebenenfalls Textur- oder Farbinformationen und können anonymisiert oder personenbezogen gespeichert werden.

Zu den Datenarten gehören Punktwolken, 3D-Meshes (beispielsweise OBJ, PLY, STL), sowie modellbasierte Parameter und anatomische Maße wie Umfangs- oder Längenwerte. Je nach Erhebungsmethode können zusätzlich Hauttextur oder Farbinformationen erfasst werden. Erhebungen erfolgen sowohl in Labor- als auch in praxisnahen Umgebungen; gängige Messmethoden sind strukturiertes Licht, Laser- oder Time-of-Flight-Scannen sowie photogrammetrische Verfahren.

Verwendungsfelder sind vielfältig: die Bekleidungs- und Schuhindustrie nutzt sie zur Passformoptimierung und Mass Customization, Ergonomie- und Arbeitsgestaltung, orthopädische Versorgung und Prothetik, Rehabilitation sowie Sportwissenschaft. In der Unterhaltungsindustrie dienen sie der Erstellung von Avataren und realistischen Körperdarstellungen; in Forschung und Entwicklung ermöglichen sie digitale Zwillinge und die Analyse von Körperformen.

Datenethik und Datenschutz stehen zentral. Biometrische Daten sind sensibel; ihre Verarbeitung unterliegt Datenschutzgesetzen wie der EU-DSGVO. Wesentliche Schutzmaßnahmen umfassen informierte Einwilligung, Zweckbindung, Datensparsamkeit, Pseudonymisierung oder Anonymisierung, Zugriffskontrollen und sichere Speicherung sowie klare Aufbewahrungsfristen. Betroffene haben Rechte auf Auskunft, Berichtigung und Löschung. Bei Weitergabe oder Veröffentlichung sind Datenschutz- und Urheberrechte zu beachten; transparente Metadaten, Protokollierung und Compliance unterstützen Qualität und Nachverfolgbarkeit.