Kontrolldateien

Kontrolldateien sind Dateien, die Steuerelemente und Metadaten enthalten, die zur Koordination oder Kontrolle der Verarbeitung anderer Dateien oder Prozesse dienen. Sie unterscheiden sich von den eigentlichen Nutzdaten sowie von reinen Konfigurationsdateien, da sie Informationen über Struktur, Sequenz, Validierung oder den aktuellen Systemzustand bereitstellen. Kontrolldateien können binär oder textbasiert sein und werden oft automatisch von Systemen oder Anwendungen erzeugt und aktualisiert, ohne dass Endanwender sie direkt bearbeiten.

In der Praxis dienen Kontrolldateien dazu, den Ablauf von Datenverarbeitung, Importen, Exporten oder Replikationen zu steuern. Sie können Layout-Definitionen festhalten (etwa Spaltenreihenfolge, Datumsformate, Trennzeichen), Prüfsummen, Referenzen zu betroffenen Quell- oder Zieldateien sowie Informationen zum aktuellen Verarbeitungsstatus oder Recovery-Punkten enthalten. Dadurch fungieren sie als Vertrag oder Leitfaden zwischen den beteiligten Systemteilen und erleichtern Konsistenz und Nachvollziehbarkeit.

Typische Anwendungsgebiete umfassen Datenbanken, Batch- oder ETL-Prozesse sowie Datenimporte. Beispiele aus der Praxis sind Datenbank-Kontrolldateien wie Oracle-Control-Dateien oder PostgreSQLs pg_control, die essenzielle Metadaten über Struktur und Zustand der Datenbank speichern. In Datenübertragungen oder -imports dienen Control-Dateien oft als Manifest, das Layout- und Validierungsregeln sowie Referenzen zu den beteiligten Dateien beschreibt.

Bedeutung und Risiken: Eine beschädigte Kontrolldatei kann dazu führen, dass Systeme nicht starten oder Prozesse fehlschlagen. Daher werden Kontrolldateien in der Regel durch geeignete Backup- und Redundanzmechanismen geschützt und regelmäßig validiert.